Mitteilung

22. Januar 2020

Mobilitätskongress 2020: Die Mobilität der Zukunft beleuchtet

Die Mobilität wächst, der Platz bleibt knapp. Für die Zentralschweiz ist dies eine Herausforderung an der Schnittstelle zwischen Raum, Wirtschaft und Mobilität. Am Mobilitätskongress 2020 vom 22. Januar 2019 haben Expertinnen und Experten über die Chancen und Herausforderungen diskutiert. Der Kongress hat zum vierten Mal stattgefunden. Rund 300 Personen haben teilgenommen.
 
Am Mobilitätskongress 2020 haben Fachleute über die Mobilität der Zukunft diskutiert. 300 Vertreterinnen und Vertreter aus der Zentralschweizer Wirtschaft, von Verbänden, Behörden und der Politik haben daran teilgenommen. Der Kongress 2020 stand unter dem Motto «Challenge – wir fordern heraus». Eingeladen zum Mobilitätskongress 2020 hat Regierungsrat Fabian Peter vom Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement des Kantons Luzern: «Um die Herausforderungen in der Mobilität anzugehen, die auf uns in der Region Luzern zukommen, müssen wir unsere Kräfte bündeln. Integrierte Lösungen sind gefragt. Das funktioniert nur, wenn auch die Akteure sich vernetzen. Der Kongress bietet die Möglichkeit dazu.»
 
Start-ups werden herausgefordert
Der Experte Prof. Claudio Büchel, HSR Hochschule für Technik Rapperswil, hat im Austausch mit der Moderatorin Sonja Hasler Technologien und Produkte von Start-ups analysiert. Als Forscher sei es ihm wichtig, dass neue Technologien ausprobiert werden und neue Denkansätze Raum erhalten, so Büchel. In einem «Elevator-Pitch» wurden Produkte der Start-ups Kolbev und Smartmo präsentiert. Kolbev hat aufgezeigt, wie kontaktloses Laden von Elektroautos in Zukunft funktioniert. Smartmo mischt den Markt für intelligente Zweiradmobilität auf. Sie haben einen Zweiradständer präsentiert, der auf minimalstem Raum maximalen Diebstahlschutz, Helmbox und eine E-Ladestation bietet. Am Bahnhof Luzern haben sie ein Pilotprojekt mit den SBB lanciert.
 
Neue Arbeitszeitmodelle und Mobilitätsangebote bei Zurich
Dass das Mobilitätsmanagement in Unternehmen vor grossen Herausforderungen steht, zeigte Juan Beer, CEO Zurich Schweiz, in seiner Rede auf. Das Mobilitätsverhalten der «Millennials» und der Generation «Z» habe sich gegenüber früheren Generationen stark verändert, so Beer. Im Zentrum steht nicht mehr das Automobil, sondern die multimodale Mobilität – also die Möglichkeit, sich nach Bedarf flexibel und effizient fortzubewegen. Zurich hat schon früh die Weichen gestellt und bietet seit 2014 ihren Mitarbeitenden verschiedene Travel-Optionen an: Option öV, Option Fit, Option Parkplatz. Seither wird das Angebot kontinuierlich erweitert u.a. mit einer Hybrid-Flotte und E-Bikes. Zusätzlich wurden neue Arbeitszeitmodelle wie Flexwork oder Homeoffice eingeführt. Dies alles trage dazu bei, sich als Arbeitgeber der Zukunft zu positionieren, sagte Beer.
 
Mobilitätsmanagement für die Zentrale Verwaltung Seetalplatz (ZVSE)
Das neue zentrale Verwaltungsgebäude des Kantons Luzern, das derzeit in Planung ist, bedingt ein cleveres Mobilitätsmanagement. Die zurzeit auf über 30 Standorte in der Innenstadt von Luzern verteilte kantonale Verwaltung soll in einem zukunftsorientierten Dienstleistungszentrum zusammengeführt werden. An einem zentralen Standort können viele Synergien genutzt werden, was zu einem grossen Effizienzgewinn führt. Regierungsrat Reto Wyss, Vorsteher des Finanzdepartements, hat mit Sonja Hasler und Juan Beer die Herausforderungen in Bezug auf die Mobilität der Mitarbeitenden aber auch der Kunden reflektiert.
 
Durchgangsbahnhof Luzern: Chance für die Stadtplanung
Der Durchgangsbahnhof ist für die Stadt Luzern ein Jahrhundertprojekt. Er ermöglicht bessere, häufigere und schnellere Verbindungen im Fernverkehr und den Ausbau des S-Bahn-Systems in der Region Luzern. Es werden oberirdisch Flächen in der Grössenordnung der Altstadt frei. Dies ist eine einmalige Chance für die Stadtentwicklung. Der Luzerner Stadtrat will seine Anliegen aktiv in das Gesamtprojekt einbringen und startet im Frühling 2020 eine Testplanung. Der Durchgangsbahnhof Luzern soll voraussichtlich 2040 in Betrieb gehen. Manuela Jost, Baudirektorin der Stadt Luzern, hat einen Blick in die Zukunft gewagt. Prinzipien, die unseren Alltag in 20 Jahren prägen werden, kennen wir bereits heute. Schlagworte wie Sharing, Konnektivität, Smart Mobility, Digital, Partizipation oder Ökologie seien zentral für die Stadtentwicklung der Zukunft.
 
Smart Mobility: Wenn die App mehr weiss, als wir selber
Klar ist: Um das zunehmende Mobilitätsangebot kundenfreundlich zu gestalten, kann in Zukunft kaum noch auf digitale Hilfsmittel verzichtet werden. Reisende beispielsweise sollen künftig verschiedene Angebote über eine einzige, intermodale Plattform planen und buchen können. Personalisierte Reiseempfehlungen oder gar automatische Reiseplanungen in Echtzeit erleichtern dabei die persönliche Mobilität. Axon Vibe ist ein Luzerner Unternehmen, das solche digitalen Plattformen entwickelt. Es gilt als eines der innovativsten Unternehmen in den Bereichen smarte Mobilität und künstliche Intelligenz. Auch die SBB spannen mit dem Unternehmen zusammen und wollen die weltweit führende und vertrauenswürdigste Mobilitäts-App entwickeln. Was sich futuristisch anhört, ist für Roman Oberli, CEO Axon Vibe, heute schon Realität. Persönliche Verhaltensmuster zu identifizieren, erlaube es, dem Kunden personifizierte Angebote zu machen, sagte er. Dabei seien jedoch auch Datenschutz und Ethik verpflichtende Elemente.
 
Weitere Informationen
w w w. mobilitaetskongress. ch
 
Anhang
Bild: Regierungsrat Fabian Peter mit Moderatorin Sonja Hasler
 
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie:
Luzern steht für Innovation

Kontakt

Paloma Meier
Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement
Fachspezialistin Kommunikation
Telefon 079 543 28 57
paloma.meier@lu.ch