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ABC der Internationalisierung

Das ABC der Internationalisierung bietet Ihnen 26 Inputs und eine Auswertung für gelingende Internationalisierung.

  • Wie lässt sich Internationalisierung an Berufsfachschulen erfolgreich etablieren?
  • Welches sind die Gelingensfaktoren für internationale Kooperation an Berufsfachschulen?
  • Wie können diese Gelingensfaktoren auf einfache Weise in ein strategisches Konzept eingebunden werden?

Das Know-How von 10 Fachleuten aus ebenso vielen Ländern Europas, die zusammen 148 Jahre Erfahrung in internationaler Kooperation in Berufsfachschulen mitbringen und an ihren Schulen rund 88'800 Lernende unterrichten, floss durch eine strukturierte Umfrage und persönliche Interviews in die Beantwortung der obigen Fragen ein. 

Aus der Suche nach den «Gelingensfaktoren der Internationalisierung» entstand ein vollständiges Alphabet: das ABC der Internationalisierung. Dieses ABC bietet 26 Inputs und eine Auswertung für gelingende Internationalisierung.

So wird das ABC der Internationalisierung verwendet:

  • Studieren Sie den Input.
  • Formulieren Sie eine Antwort auf die Frage.
  • Schätzen Sie den Stand der Umsetzung (=Ist-Wert) in Ihrer Institution/Organisation ein.
  • Überlegen Sie, mit welchen konkreten Aktionen Sie diesen Wert verbessern können.
  • Übertragen Sie die Ist-Werte Ihrer Einschätzung für Ihre Institution/Organisation in die strategische Kontur der Internationalisierung am Ende des ABC‘s.
  • Bestimmen Sie für jeden Buchstaben / jedes Thema den Soll-Wert, den Sie erreichen möchten.
  • Schliessen Sie den Gap zwischen Ist-Wert und Soll-Wert durch Umsetzen der Aktionen.

(Übersetzung und Publikation mitfinanziert von Movetia)

A - Arbeitsmarktbefähigung

Internationalisierung bedeutet die Lernenden auf ihrem Weg in die Arbeitswelt zu unterstützen, indem sie durch die Teilnahme an internationalen Aktivitäten ihre Kultur-, Sozial- und Selbstkompetenzen erweitern. 

Welche besonderen Aktivitäten zur Förderung der Arbeitsmarktbefähigung der Lernenden führt Ihre Institution/Organisation durch?

Führen Sie die Aktivitäten, welche Sie diesbezüglich unternehmen auf und verankern Sie diese in Ihrer Jahresplanung. Als dualer Bildungsanbieter haben Sie den Vorteil, dass Arbeitsmarktbefähigung per se am Ausbildungsbetrieb stattfindet. Dies unterscheidet Sie von vielen Ihrer Partnerschulen. Suchen Sie die Nähe und Unterstützung für Ihre Bemühungen zur internationalen Kooperation bei diesen Ausbildungsbetrieben. Machen Sie die Ausbildungsbetriebe zu Stakeholdern Ihrer Internationalisierung. 

B - Beteiligung

Internationalisierung zeichnet sich dadurch aus, dass die in die Umsetzung von internationalen Aktivitäten involvierten Personen eine Haltung von Offenheit, Interesse, Respekt und Begeisterung gegenüber den Projekten und Partnern entwickeln, damit das persönliche Beteiligt sein der eingebundenen Stellen (Management, Staff, Lehrpersonen) die Grundlage für das Gelingen der internationalen Kooperation und Zusammenarbeit darstellt. 

Wie viele Lehrpersonen Ihrer Institution/Organisation, die nicht direkt an der Planung und Organisation von internationalen Projekten beteiligt sind, waren in den letzten drei Jahren aktiv in einen Austausch im Ausland eingebunden? Wie schaffen Sie eine Haltung der Beteiligung bei den Lehrpersonen? 

Setzen Sie sich zum Ziel jede/-en Zehnte/-en Ihrer Lehrpersonen als Botschafter für internationale Aktivitäten zu gewinnen, damit die Idee und Begeisterung für Internationalisierung keine One-Man-Show ist. “Send them a week and get motivation for a year.”

C - CH und die Welt

Internationalisierung zeichnet sich dadurch aus, dass eine Vielzahl von Partnerschulen unterschiedlicher Länder, Kulturen und Bildungssysteme vorhanden ist mit denen im Rahmen von Aktivitäten und Projekten Austausch betrieben wird.

Was wissen die Lehrpersonen und Lernenden Ihrer Institution / Organisation über die Berufsbildungs- und Schulsysteme Ihrer Partnerländer?

Machen Sie Internationalisierung zu einem Allgemeinbildungsthema und verankern sie das Wissen und die Vermittlung über die Berufsbildungs- und Schulsysteme Ihrer Partnerländer im internen Lehrplan für Allgemeinbildung Ihrer Schule. Das Thema «Schweiz und Welt», welches im dritten Lehrjahr unterrichtet wird, eignet sich hervorragend dazu.

D - Dreierlei

Internationalisierung heisst das Thema umfassend und ganzheitlich aufzugreifen und umzusetzen. Eine erfolgreiche Umsetzung und Etablierung ist vom Miteinander der drei Bereiche Kultur, Struktur und Strategie abhängig. Was nützen ihnen die zur Verfügung stehenden Mittel, wenn die Lehrpersonen kein Interesse an internationaler Zusammenarbeit zeigen oder Sie jedes einzelne Projekt stets von Grund auf neu diskutieren müssen, weil die Verankerung in der Schulstrategie fehlt.

In welchen Teilen der drei Bereiche Schulkultur, -struktur und -strategie haben Sie Elemente von Internationalisierung bereits erfolgreich etabliert?

Suchen Sie nach Möglichkeiten das Thema Internationalisierung durchgängig in allen drei Bereichen zu entwickeln. Notieren Sie dazu die drei Begriffe Struktur, Strategie und Kultur auf ein Blatt Papier. Setzen Sie dahinter diejenigen Aspekte, welche diese drei Bereiche auszeichnen und setzen hinter jeden Begriff ein «internationales Fragezeichen». Die Antworten auf diese Frage werden Sie weiterbringen.

E - Englisch

Internationalisierung zeichnet sich dadurch aus, dass Informationen über Ihre Institution/Organisation sowohl in der Landessprache als auch in Englisch zugänglich sind und diese den Gast schnell und einfach mit den wichtigsten Informationen für einen Besuch/Austausch bei Ihnen bedienen.

Inwieweit ist Ihre Homepage auf Englisch verfügbar?

Suchen Sie zusammen mit Ihrer WEB-Agentur nach Möglichkeiten und Lösungen wie Sie wichtige Teile ihrer Homepage auch in Englisch zur Verfügung stellen können und überlegen Sie, für welche Informationsbroschüren es Sinn macht, sie auf Englisch zu übersetzen.

F - Fokussierung

Internationalisierung bedeutet eine Fokussierung der Aktivitäten und Projekte, damit zum einen die administrativ-organisatorischen Ressourcen Ihrer Institution/Organisation ausreichen und damit zum anderen sämtliche unternommenen Aktivitäten die schulischen Ziele unterstützen. 

Wie viele Arbeitsstunden kann Ihre Institution/Organisation für Planung, Organisation und Umsetzung der internationalen Aktivitäten wöchentlich leisten?

Platzieren Sie die für die Umsetzung von KA1 und KA2-Projekten finanzierten und zur Verfügung gestellten Arbeitsstunden in ihrer Organisation an den richtigen Stellen ein und lassen sie über die Aufwände Buch führen.

G - Gespräche

Internationalisierung baut auf persönlichen Erlebnissen und Eindrücken von einzelnen Lernenden und Lehrpersonen. Das persönliche Gespräch mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern internationaler Aktivitäten ist dabei der authentischste Gradmesser zur Einschätzung, Steuerung und Korrektur weiterer Aktivitäten.

Wie werden die Rückmeldungen, welche Ihnen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer internationaler Aktivitäten im persönlichen Gespräch geben in Ihrer Institution/Organisation systematisch festgehalten, abgelegt und zur Entwicklung neuer Aktivitäten weiterverwendet?

Erstellen Sie ein Register mit allen Personen, die an internationalen Aktivitäten teilgenommen haben und notieren Sie sich zu jeder Person, die im Feedbackgespräch mitgeteilten Learnings, Tipps und Tops. Nutzen Sie diese Personen als Botschafter und Ihre Aussagen für die Vermarktung neuer Projekte.

H - Haltbarkeit

Internationalisierung kennt kein Ablaufdatum. Die Finanzierung und einzelne Projekte schon. Internationalisierung muss deshalb langfristig ausgelegt und gedacht werden.

Wie wird in Ihrer Institution/Organisation die langfristige Entwicklung internationaler Kooperation sichergestellt?

Schaffen Sie im finanziellen (Budgetplan), personellen (Stellen) und strategischen (Vision, Mission) Bereich die Voraussetzung, dass die Halbwertszeit Ihrer Anstrengungen zu einem Generationenthema wird.

I - IRO (International Relations Office)

Internationalisierung muss gepflegt und entwickelt werden. Das heisst, dass internationale Aktivitäten, Projekte und Partnerschaften stets weiterentwickelt werden müssen. Dafür muss sich eine (oder mehrere) Stelle oder Person innerhalb der Institution/Organisation einsetzen und kümmern können.

Wer trägt der Entwicklung und Weiterführung von internationalen Partnerschaften und Projekten innerhalb Ihrer Institution/Organisation Sorge?

Besorgen Sie sich den Stellenbeschrieb eines International Coordinators von einem ihrer Partner und gleichen Sie die Inhalte mit den Stellenbeschrieben Ihrer Institution/Organisation ab. Ergänzen Sie innerhalb Ihrer Organisation die nicht bestehenden Aspekte im passenden Stellenbeschrieb und bezeichnen Sie die damit betraute Stelle als International Coordinator. Geben Sie der Internationalisierung innerhalb Ihrer Institution/Organisation ein Gesicht und Verantwortung.

J - Ja, und ...

Internationalisierung heisst die eigene, persönliche Entwicklung weiter zu schreiben und eine Kultur der Veränderung zu schaffen. Durch die Teilnahme an internationalen Aktivitäten lassen sich die persönlichen Kompetenzen fördern und die schulbezogene Sichtweise weiten. «Ja, und» die eigene Geschichte wird weiter geschrieben anstelle des «Ja, aber» es geht nicht weiter und Stillstand droht.

Wie setzen Sie in Ihrer Institution/Organisation die Weiterbildung der Mitarbeitenden in den Bereichen Soft-Skills, Persönliche Kompetenzen, Organisation, Projektmanagement und Fremdsprachen um?

Führen Sie die Teilnahme an internationalen Aktivitäten als Möglichkeit der persönlichen Weiterbildungsplanung auf und weisen Sie in den Mitarbeitergesprächen darauf hin. Sie gewinnen damit Teilhaber für Ihre Sache und im besten Falle motivierte Mitstreiter für die Internationalisierung.

K - Kontrolle

Internationalisierung bedeutet, dass das Thema in die internen und externen Evaluationszyklen eingebunden wird, damit eine regelmässige und routinemässig Überprüfung, Verbesserung und Neuausrichtung sichergestellt wird. 

Welche Themen betreffend Internationalisierung werden in Ihrer Institution/Organisation jährlich und routinemässig im Q-Zyklus überprüft?

Setzen Sie das Thema Internationalisierung in ihrem Qualitätsmanagement auf die Traktandenliste und führen Sie es als schulischen Prozess so ein, dass es genau gleich wie der Personalführungs- oder Unterrichtsprozess als eigenständiges Thema behandelt wird. Durch das Integrieren dieses neuen Themas in Ihre bestehenden Qualitätswerkzeuge, wird sich die Qualität verbessern, da verbindliche Prozesse und Zuständigkeiten formuliert werden.

L - Lohn

Internationalisierung zeichnet sich dadurch aus, dass die Ressourcen für die Arbeit an internationalen Projekten und Aktivitäten als Lohnbestandteile der Personen, welche in der Verantwortung stehen, definiert sind.

Wie werden Personen, welche in Ihrer Organisation/Institution für die Internationalisierung arbeiten, entschädigt

Nehmen sie 5% der Ihnen für Schulorganisation und Schulentwicklung zur Verfügung stehenden Ressourcen, rechnen Sie diese Ressourcen in Lohnäquivalente oder Beschäftigungsgrade um und bilden sie daraus die für die Internationalisierung verantwortlichen Stellen in Ihrer Organisation/Institution.

M - Marketing

Internationalisierung bedeutet seiner eigenen Schule zu Wettbewerbsvorteilen zu verhelfen, da internationale Aktivitäten und Projekte die positive Wahrnehmung der Institution/Organisation nach Aussen verstärken und bei der Allokation von neuen Lernenden und Stakeholdern der Institution/Organisation einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

In welcher Form haben Sie Internationalisierung in ihrem Marketingkonzept als Boost-Faktor festgeschrieben?

Verwenden sie Internationalisierung als Marketingelement: Machen Sie internationale Projekte und nutzen sie deren Dissemination zur Vermarktung Ihrer Schule.

N - Netzwerk

Internationalisierung heisst dauernd und aktiv mit seinen Partnern zu kommunizieren um langfristige, verlässliche und nachhaltige Beziehungen zu etablieren die für beide Seiten von Nutzen sind.

Wie pflegen Sie Ihr Netzwerk?

Zeichnen Sie eine Landkarte Ihrer internationalen Tätigkeiten, welche die Stationen und Grenzen aller internationalen Aktivitäten Ihrer Organisation/Institution der letzten fünf Jahre abbildet und die Institutionen und Organisationen benennt, mit denen Sie in Kontakt stehen. Sie werden feststellen, dass verlässliche langjährige persönliche Kontakte zwischen den Organisationen zum wichtigsten Baustein gehören. Lassen Sie deshalb möglichst viele Personen Ihrer Institution/Organisation an Ihren Kontakten teilhaben.

O - Orientierung

Internationalisierung zeichnet sich dadurch aus, dass Gäste und Besucher sich sowohl im Vorfeld als auch während des Austausches und der gesamten Projektdauer auf den zur Verfügung stehenden digitalen und analogen Informationen über Ihre Institution/Organisation orientieren können.

Welche Art von Informationsquellen stellt Ihre Institution/Organisation Ihren internationalen Gästen zur Verfügung und welche Informationen zur Orientierung sind darin zu finden?

Überlegen Sie sich über welche Informationen ein Gast aus Mittelfinnland verfügen muss, damit er sich in Ihrem schulischen Umfeld und Ihrer Umgebung selbst zu Recht finden kann.

P - Personen

Internationalisierung lebt von den Menschen. Das heisst, dass die richtigen Personen abgeholt und für die Sache gewonnen werden müssen. Internationalisierung ist ein andauerndes und aktives auf die Leute zugehen. 

Wie finden Sie innerhalb Ihrer Institution/Organisation die richtigen Personen, die sich für internationale Projekte und Aktivitäten motivieren und begeistern lassen?

Suchen Sie für jeder organisatorische Einheit Ihrer Instituion/Organisation (Fachbereich, Abteilung, …) eine Person, die sich dem Aspekt der Internationalisierung annimmt und als Ansprech- und Auskunftsperson arbeitet. Bilden Sie innerhalb Ihrer Institution/Organisation ein Netzwerk von Ansprechpersonen, gründen Sie Netzwerktreffen und einen aktiven Austausch zwischen diesen Personen in Form eines agilen Netzwerkes.

Q - Quellen

Internationalisierung zeichnet sich dadurch aus, dass genügend Mittel bereitgestellt werden, um die Personal- und Sachaufwände zur Planung, Umsetzung und Etablierung internationaler Zusammenarbeit zu decken. Um dies sicher zu stellen muss die Finanzierung über verschiedene Quellen sichergestellt werden (Erasmus+-Gelder, Schulbudget, …).

Wie viel Prozent des jährlichen Budgets Ihrer Institution/Organisation fliessen in die Deckung der Personal- und Sachkosten für Planung, Umsetzung und Etablierung internationaler Kooperation?

Erstellen Sie ein umfassendes Budget aller während eines Jahres anfallenden Personal- und Sachkosten und definieren Sie, woher die Mittel generiert werden. Damit schaffen Sie Transparenz in der Buchhaltung und stellen sicher, dass die nachhaltige Umsetzung sichergestellt werden kann.

R - Rollen

Internationalisierung zeichnet sich dadurch aus, dass die Rollen innerhalb der Institution/Organisation benannt werden können und die Zuständigkeiten klar verteilt sind. 

Wissen Sie wer aufgrund ihrer/seiner Rolle und Funktion in Ihrer Institution/Organisation für welchen Aspekte der Internationalisierung zuständig ist?

Definieren Sie die Zuständigkeiten in den folgenden vier Kategorien für ihre Institution/Organisation:

1. Strategische Ausrichtung von Projekten
2. Austausch/Mobilität / Internships (incoming/outgoing) 
3. Operative Beteiligung an Projekten
4. Administrative Beteiligung an Projekten

S - Sprache

Internationalisierung bedeutet Lehrpersonen und Mitarbeitende zu befähigen sich an Aktivitäten und Projekten zu beteiligen. Grundvoraussetzung dafür ist die Kommunikation und diese wird sobald verschiedensprachige Partner zusammentreffen in Englisch geführt. 

Wie viel Prozent der Mitarbeitenden Ihrer Institution/Organisation fühlen sich im Stande einer Konversation in Englisch zu folgen und sich ebenso einzubringen, ein Sitzungsprotokoll auf Englisch zu verfassen und einer Keynote zu folgen?

 Legen sie den Sprachenerwerb als wichtigen Faktor der Weiterbildungsbemühungen Ihrer Institution/Organisation fest und fragen Sie in den Mitarbeitergesprächen die Lehrpersonen gezielt nach der Sprachkompetenz. Zeigen Sie Förderangebote auf. Sie werden feststellen, dass Beteiligung an internationalen Aktivitäten für viele Personen häufig mit der Überwindung grosser Schwellenängste verbunden ist, die ihren Ursprung in der vermeintlichen Fremdsprachenschwäche haben.

T - Transersale Kompetenzen

Internationalisierung fördert Fähigkeiten, die im Alltag nicht im gleichen Masse erworben werden.

Wie fördern Sie interkulturellen Fähigkeiten und globales Bewusstsein, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, Strategisches und innovatives Denken, Organisation und Zeitmanagement, Entscheidungen treffen, Teamarbeit, Verhandlungsgeschick, Führung und Informationen sammeln und verarbeiten?

Fragen Sie Ihre Lernenden und Lehrpersonen nach der Teilnahme an einem Internationalen Projekt nach den erworbenen Kompetenzen und ordnen Sie diese den oben beschriebenen transversalen Kompetenzen zu. Nutzen Sie diese Auflistung, wenn Sie ihre Tätigkeiten gegenüber Dritten erklären müssen.

U - Unternehmertum

Internationalisierung bedeutet die eigene Institution/Organisation als Unternehmen zu führen, seine Produkte zu exportieren und neue Märkte zu bewirtschaften. 

Welches Produkt kann Ihre Institution/Organisation erfolgreich auf dem Markt absetzen?

Führen Sie eine Liste mit dem Output und den Produkten, die Ihre Institution/Organisation einzigartig auf dem Markt macht. Nehmen Sie diesen Output/diese Produkte als Idee und Formen Sie daraus einen Plot wie man zusammen mit anderen Bildungsinstitutionen daraus ein Projekt bauen könnte. Treten Sie damit an Ihre Partner. Werden sie Bildungsunternehmer im internationalen Markt. Exportieren Sie Bildung.

V - Verankerung

Internationalisierung bedeutet, dass das Thema in der Schulstrategie verankert ist. 

Welche Aspekte der Internationalisierung finden sich in der Schulstrategie Ihrer Institution/Organisation festgeschrieben?

Verschaffen Sie sich einen Überblick, in welcher Form die strategischen Ziele Ihrer Schule festgeschrieben sind. Ergänzen sie die Vision/Mission und das Leitbild Ihrer Schule mit einem passenden Absatz zu «Internationalisierung».

W - Werte

Internationalisierung bedeutet mehr als alles andere sich mit seinen eigenen Werten auseinander zu setzen. 

Für welche Werte steht Ihre Organisation/Institution?

Beschreiben Sie den Zweck Ihrer Existenz aus Sicht Ihrer Organisation/Institution in drei Sätzen. 

Sie werden danach gefragt werden und werden von Ihren Partnern schlüssige Antworten bekommen. Leisten Sie mit Ihren Werten Überzeugungsarbeit.

Suchen Sie sich Partner, die dieselben Werte vertreten und schreiben Sie Ihre Werte auf Ihre digitalen Flaggen.

X - X-beliebig

Internationalisierung heisst das Thema auf jede erdenkliche Art und Weise bekannt zu machen, darüber zu sprechen, zu informieren und damit die richtigen Adressaten für die Teilnahme und das Mitwirken in internationalen Aktivitäten zu gewinnen.

Wie erreichen Sie in ihrer Institution/Organisation die richtigen Anspruchsgruppen?

Erstellen Sie eine Liste mit den Anspruchsgruppen Ihrer internationalen Aktivitäten. Scheiben Sie dann hinter jede dieser Anspruchsgruppen den Kommunikationskanal mit dem Sie die entsprechende Anspruchsgruppe erreichen und fügen Sie an, ob Sie dies jährlich, semester-, quartals- oder monatsweise tun wollen.

Lassen Sie im Marketing neuer internationaler Aktivitäten die bisherigen Teilnehmer zu Wort kommen – sie sind die besten Botschafter Ihres Anliegens.

Y - Yes, we can

Internationalisierung heisst eine Kultur des Ermöglichens zu schaffen. Erst durch Rahmenbedingungen, die genügend Ressourcen (personelle, finanzielle, zeitliche) zur Verfügung stellen, ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung gegeben. 

Wieviele Personen nebst Ihnen, sind in Organisation und Umsetzung von internationalen Aktivitäten in Ihrer Institution/Organisation beteiligt und eingebunden?

Führen Sie eine durchgängige Kette von Verantwortungsträgern von Internationalisierung an Ihrer Institution/Organisation ein, welche ihre gesamte Organisationsstruktur abdeckt und auch allfällige Stabsstellen aus Verwaltung und anderen Diensten miteinschliesst. 

Definieren Sie für diese Gruppen die notwendigen Zuständigkeiten und Befugnisse und erarbeiten Sie mit diesen Personen und Stellen die Rahmenbedingungen für die Internationalisierung an Ihrer Institution/Organisation.

Z - Ziele

Internationalisierung bedeutet relevante Ziele zu haben, welche die Internationalisierung betreffen.

Wie lauten Ihre qualitativen und quantitativen Ziele für internationale Kooperation?

Formulieren Sie drei realistische Ziele welche Sie in den nächsten fünf Jahren mit Ihrer Institution/Organisation realisieren möchten.

Ihre Partner sind in der quantitativen Umsetzung möglicherweise auf einem anderen (höheren) Standard. Gut so – Europa hat in den letzten Jahrzehnten ein grösseres Selbstverständnis betreffend Austausch, Kooperation und Mobilität entwickelt.

Seien Sie quantitativ ein Junior-, qualitativ aber ein Senior-Partner.

(c) Daniel Kehl, GBS St. Gallen (Masterarbeit)