Sozialhilfe im Kanton Luzern 2018 – Kennzahlen
Sozialhilfequote erstmals seit 2011 rückläufig
2018 wurden im Kanton Luzern 9'775 Personen mit wirtschaftlicher Sozialhilfe (WSH) unterstützt (ohne Asyl- und Flüchtlingsbereich in der finanziellen Zuständigkeit des Bundes). Dies sind 500 Empfänger/innen weniger als im Vorjahr (–4,9%). Setzt man die Zahl der Sozialhilfebeziehenden in Beziehung zur Wohnbevölkerung, ergibt dies eine Sozialhilfequote von 2,4 Prozent: Pro 1'000 Luzerner/innen bezogen 24 Personen mindestens einmal im Kalenderjahr WSH. Damit hat die Sozialhilfequote erstmals seit 2011 abgenommen (2017: 2,5%). Vorher war die Periode von 2011 bis 2017 von einem Anstieg der Sozialhilfequote geprägt.
Der Rücklauf der Sozialhilfequote im Kanton Luzern zeigt sich in drei Aspekten: Erstens hat die Anzahl Sozialhilfebeziehender in Gebieten mit einer relativ hohen Quote abgenommen – der Stadt Luzern und dem Agglomerationskern. Zweitens ist die verhältnismässig hohe Zahl ausländischer Sozialhilfebeziehender zurückgegangen. Drittens bezogen weniger Erwerbslose und Nichterwerbspersonen Sozialhilfe. Die drei Aspekte hängen teilweise zusammen: So weisen im Kanton die Stadt Luzern und der Agglomerationskern den höchsten Anteil an Ausländer/innen auf. Die Abnahme der Zahl ausländischer Sozialhilfebeziehender findet also mehrheitlich im urbanen Gebiet statt. Ausserdem ist die Arbeitslosenquote in den letzten Jahren unter anderem im Gastgewerbe, wo der Ausländeranteil besonders hoch ist, deutlich gesunken (vgl. LUSTAT-Webartikel "Arbeitslosigkeit 2018").
Zahl der Alimentenbevorschussungen weiterhin rückläufig
Alimente für Kinder werden von den Gemeinden bevorschusst, wenn der unterhaltspflichtige Elternteil seiner Unterhaltspflicht nicht oder nicht rechtzeitig nachkommt und die finanziellen Mittel des obhutberechtigten Elternteils unter einer bestimmten Grenze liegen. 2018 erhielten im Kanton Luzern 938 Alleinerziehende Alimentenbevorschussungen; insgesamt wurden damit 2'157 Personen (Elternteile oder Kinder) unterstützt (–2,8% gegenüber dem Vorjahr). Dies entspricht einem Anteil von 0,53 Prozent an der Kantonsbevölkerung. Der 2010 gestartete Abwärtstrend setzt sich damit fort.