Mitteilung

28. Januar 2021

Zeughaus Musegg wird Standort für neues Luzerner Museum

Das neue Luzerner Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft entsteht im Zeughaus Musegg. Eine Studie weist nach, dass sich das Gebäude dafür eignet. Die Investitionskosten werden auf insgesamt rund 35 bis 37 Mio. Franken geschätzt. Noch in Abklärung ist die Sicherstellung eines hindernisfreien Zugangs. Eröffnet werden soll das Museum im Jahr 2030.
 
Das Zeughaus Musegg eignet sich als Standort für das geplante «Luzerner Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft» (Arbeitstitel). Das hat die erweiterte Machbarkeitsstudie ergeben, welche der Luzerner Regierungsrat am 9. Dezember 2020 zur Kenntnis genommen hat. Er hat deshalb entschieden, dass das Zeughaus in der Stadt Luzern zum Standort für das neue Museum wird. Die Grösse des Gebäudes erlaubt vielfältige Nutzungen. Die offenen Flächen der Stockwerke bieten viele Freiheiten für die Gestaltung innovativer Ausstellungen und partizipativer Publikumsangebote.
 
35 bis 37 Mio. Franken investieren, Betriebskosten steigen
Erste, noch grobe Kostenschätzungen gehen von Totalkosten von rund 35 bis 37 Mio. Franken aus. Diese Kosten setzen sich wie folgt zusammen (Genauigkeit +/-20%):
 
  • 23 Mio. Franken: bauliche Massnahmen im Zeughaus Musegg
  • 4 Mio. Franken: Massnahmen für Einrichtung und Ausstattung der externen Kulturgüterräume an einem noch zu suchenden Standort ausserhalb des Zeughauses Musegg
  • 3,2 Mio. Franken: hindernisfreie Erschliessung Zeughaus Musegg
  • 6,4 Mio. Franken: Ausstattung des künftigen Museums (Ausstellungen, Vermittlung, Arbeitsplätze, Werkstatt etc.)
     
    Mit dem Bezug des Zeughauses Musegg werden die Museums-Betriebskosten im Vergleich zu heute grob geschätzt um 1,3 Mio. Franken pro Jahr ansteigen (von 4,6 auf 5,9 Mio. Franken). Dies ist in erster Linie auf die Anpassung der Mietkosten von rund 1,1 Mio. Franken pro Jahr als Folge der vorgesehenen Investitionen zurückzuführen.
    Im Vergleich zu heute reduziert sich im Zeughaus Musegg die Fläche, welche Museumsbesuchern zur Verfügung steht (Ausstellungen, Vermittlung, Foyer/Anlässe), um rund einen Drittel (von ca. 3'100 auf 1'980 Quadratmeter).
     
    Über das Bauprojekt wird der Kantonsrat voraussichtlich im Jahr 2024/2025 befinden.
     
    Langfristige Lösung für Zeughaus und Gerichte
    Die Realisierung erfordert zwar höhere Investitions- und Betriebskosten als heute, bietet dafür aber sehr viele Vorteile: Seit Jahren waren Ideen für eine neue Nutzung des früheren militärischen und zivilen Lagergebäudes gesucht und aus verschiedenen Gründen wieder verworfen worden. Heute wird das Haus, welches dem Kanton Luzern gehört, nur zwischengenutzt. Finanzdirektor Reto Wyss sagt: «Diese Wiederbelebung ist aus denkmal-pflegerischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Sicht sehr sinnvoll.» Eröffnet werden soll das Luzerner Museum voraussichtlich im Jahr 2030.
    Die mit dem Umzug der Museen frei werdenden heutigen Museumsgebäude können für die geplante Gerichtsmeile genutzt werden. Dieses Projekt sieht vor, dass das Kantonsgericht die Gebäude von Natur-Museum und Historischem Museum bezieht. Auch die Standortsuche für die Gerichte dauert seit Jahren an und war bisher erfolglos.
     
    Hindernisfreier Zugang zum Zeughaus in Abklärung
    Noch in Abklärung ist, wie von der nächstgelegenen Bushaltestelle (Kasernenplatz) her ein hindernisfreier Zugang zum Zeughaus Musegg sichergestellt werden kann. Denn die Strasse zwischen Mühlenplatz und Zeughaus ist stellenweise sehr steil. Im Vordergrund stehen bauliche Massnahmen, deren Kosten grob auf 3,2 Mio. Franken geschätzt werden.
    Der Regierungsrat will gemeinsam mit der Stadt Luzern sowie massgebenden Organisationen einen hindernisfreien Zugang sicherstellen. Denn alle Interessierten sollen zum Museum gelangen können, insbesondere auch Menschen mit Behinderungen, Seniorinnen und Senioren sowie Familien mit Kinderwagen.
     
    Innovatives Museum mit Ausstrahlung
    Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann sagt: «Wir wollen ein begeisterndes, vielseitiges und innovatives Museum schaffen, das überregional ausstrahlt.» War ein Sparauftrag aus der Organisationsentwicklung OE17 Anstoss für die Weiterentwicklung von Natur- und Historischem Museum Luzern, steht nun die feste Absicht im Vordergrund, ein modernes, relevantes Museum mit Mehrwert für die Bevölkerung zu schaffen. Mit seinem interdisziplinären Ansatz wird das Museum Zusammenhänge zwischen Gesellschaft und Natur und Geschichte im Kanton Luzern beleuchten und kritisch hinterfragen. Das Publikum wird mit attraktiven Dauer- und Wechselausstellungen sowie innovativen Vermittlungsformaten dazu angeregt, die Zukunft der Gesellschaft mitzugestalten.

    Öffentliche Vernehmlassung zur Gesetzesänderung

    Das Luzerner Museum entsteht aus dem geplanten Zusammenschluss des Natur- sowie des Historischen Museums Luzern, welche zusammen jährlich zwischen 83’000 und 90’000 Besucherinnen und Besucher zählen. Die beiden kantonalen Museen befinden sich heute in unmittelbarer Nachbarschaft beim Kasernenplatz und arbeiten seit Jahren zusammen. Nun sollen sie zu einem Museum werden und gemeinsam themenübergreifende Ausstellungen und Vermittlungsangebote aus den Bereichen Natur und Umwelt, Geschichte und Gesellschaft entwickeln.
    Für die Umsetzung dieser Fusion ist eine Änderung des kantonalen Kulturförderungsgesetzes notwendig. Dazu findet von 1. Februar bis 30. April 2021 eine öffentliche Vernehmlassung statt. Danach entscheidet der Kantonsrat. Der Zusammenschluss der beiden Museen hängt nicht vom neuen Museumsstandort ab, soll also unabhängig davon vollzogen werden.
    Strategiereferenz

    Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzer-ner Kantonsstrategie:
  • Luzern steht für Innovation

  • Kontakt

    Regula Huber
    Leiterin Kommunikation
    Bildungs- und Kulturdepartement
    Telefon 041 228 64 86
    E-Mail regula.huber@lu.ch