Medienmitteilung

23. September 2015

Prävention wirkt: Luzerner Jugendliche trinken und rauchen weniger

Die neueste Studie zum Gesundheitsverhalten von Luzerner Jugendlichen zeigt ein erfreuliches Bild: Der Konsum von Alkohol und Tabak ist im Vergleich zu früheren Jahren rückläufig und die Jugendlichen bewegen sich mehr. Das Gesundheits- und Sozialdepartement sieht sich in seinen Präventionsbemühungen bestätigt und will diese positive Tendenz festigen.
 
Laut der internationalen Studie «Health Behaviour in School-aged Children» HBSC (siehe Kasten) geht es den Luzerner Jugendlichen gut. Sie sind mit ihrem Leben zufrieden, und ihr Gesundheitsverhalten hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt: Sie treiben mehr Sport und im Umgang mit Suchtmitteln sind sie zurückhaltender als Jugendliche in früheren Jahren. Gleichzeitig verbringt ein hoher Anteil mindestens zwei Stunden täglich vor einem Bildschirm.
 
Einige Details aus der Studie (in Klammern die Werte aus dem Jahr 2010):
 
Alkoholkonsum: Signifikant rückläufig ist der regelmässige Alkoholkonsum bei den 15-Jährigen. 18 Prozent der Jungen (36 Prozent) und 8 Prozent der Mädchen (19 Prozent) konsumieren mindestens einmal in der Woche Alkohol.
 
Tabak- und Cannabiskonsum: Bei den 15-Jährigen Jungen liegt der Anteil der Raucher bei 15 Prozent (22 Prozent), bei den gleichaltrigen Mädchen bei 11 Prozent (20 Prozent) – wobei nur wenige täglich zur Zigarette greifen. Beim Cannabiskonsum ist kein Rückgang feststellbar. 21 Prozent (20 Prozent) der 15-Jährigen geben an, bereits einmal im Leben Cannabis geraucht zu haben.
 
Körpergewicht und Ernährung: Rund 76 Prozent der Luzerner Jugendlichen sind normalgewichtig. Übergewichtig oder fettleibig sind 10 Prozent. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen Jahren stabilisiert. Nur eine Minderheit der Jugendlichen hält sich an die Empfehlung, mehrmals am Tag Obst und Gemüse zu essen. 28 Prozent trinken mindestens einmal täglich zuckerhaltige Getränke.
 
Sport: Ein Grossteil der Luzerner Jugendlichen treibt regelmässig Sport, rund die Hälfte ist fünf bis sieben Mal pro Woche während mindestens 60 Minuten körperlich aktiv. Die Luzerner Jugendlichen sind damit deutlich aktiver als der schweizerische Durchschnitt.
 
Medienkonsum: Über 80 Prozent der 15-Jährigen verbringen in ihrer Freizeit mindestens zwei Stunden täglich vor einem Bildschirm (TV, Video, YouTube etc.). Zu den wichtigsten Vorbehalten gehören diesbezüglich gesundheitliche Konsequenzen eines bewegungsarmen Lebensstils. Die Nutzung von neuen Medien kann auch einen Einfluss auf das Schlafverhalten haben. Viele Jugendliche geben an, sie seien müde und könnten schlecht einschlafen. Der Medienkonsum hat bei den Jugendlichen im Vergleich zu 2010 tendenziell leicht zugenommen.
 
Weitere Anstrengungen sind nötig
Claudia Burkard, Leiterin der Fachstelle Gesundheitsförderung, zeigt sich erfreut über das gestiegene Gesundheitsbewusstsein der Luzerner Jugendlichen: «Die Resultate bestärken uns in unserer täglichen Arbeit.» Es brauche aber nun weitere Anstrengungen, um das positive Gesundheitsverhalten zu festigen und weiter zu verbessern.
 
Die kantonale Suchtbeauftragte Regina Suter weist darauf hin, dass die Luzerner Jugendlichen zwar weniger Suchtmittel konsumierten. «Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass Jugendliche in diesem Alter gar keine solchen Substanzen zu sich nehmen sollten.» Bereits das Hinauszögern des ersten Konsums reduziere die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche später regelmässig Suchtmittel konsumieren.
 
Vielfältiges Sportangebot für Kinder und Jugendliche
Mit der Neulancierung des freiwilligen Schulsports ab dem Schuljahr 2012/2013 hat der Kanton für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit geschaffen, täglich sportlich aktiv zu sein. Dies schlägt sich in der Studie nieder. «Mit attraktiven Angeboten wie etwa dem School Dance Award erreichen wir Jugendliche, die bislang keinen Zugang zum Sport gefunden haben», erklärt Markus Kälin, Leiter der Sportförderung. Ergänzend dazu habe es im Kanton Luzern viele Sportvereine, die man weiter stärken müsse. «Die Basis dafür ist eine gute Ausbildung von J+S Leiterinnen und Leitern, gute Infrastruktur sowie ein vielfältiges Angebot.»
 
Stabiles soziales Umfeld
Die Studie zeigt, dass ein Grossteil der Jugendlichen innerhalb der Familie Probleme besprechen kann und ausserhalb der Schule über ein soziales Umfeld verfügt. Es gäbe aber auch Themen, die man genauer analysieren müsse, sagt Ruth Bachmann, Leiterin der Fachstelle Gesellschaftsfragen. Der hohe Medienkonsum wirke sich auf die sozialen Beziehungen von Jugendlichen aus. «Die Medienkompetenzen der Jugendlichen aber auch der Erwachsenen müssen entsprechend gefördert werden.»
 
Anhang
HBSC-Studie
 
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
  • Solidarische Gesellschaft

  • HBSC-Studie
    Die internationale Studie «Health Behaviour in School-aged Children» HBSC wird alle vier Jahre in über 40 Ländern durchgeführt. Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 bis 15 Jahren werden zu ihrem Gesundheitsverhalten und Alltagsleben befragt. 2014 haben im Kanton Luzern 1600 Jugendliche an der HBSC-Studie teilgenommen. Diese Resultate liefern dem Gesundheits- und Sozialdepartement wertvolle Hinweise zum Gesundheitsverhalten der Luzerner Jugend.

    Kontakt

    Claudia Burkard
    Leiterin Gesundheitsförderung
    Dienststelle Gesundheit und Sport
    Tel. 041 228 67 30
    claudia.burkard@lu.ch
     
    Regina Suter, Dr. sc. nat.
    Suchtbeauftragte
    Dienststelle Gesundheit und Sport
    Tel. 041 228 60 98
    regina.suter@lu.ch
     
    Ruth Bachmann
    Abteilungsleiterin Fachstelle Gesellschaftsfragen
    Dienststelle Soziales und Gesellschaft
    Tel. 041 228 61 77
    ruth.bachmann@lu.ch
     
    Markus Kälin
    Leiter Sportförderung
    Dienststelle Gesundheit und Sport
    Tel. 041 228 52 72
    markus.kaelin@lu.ch