Medienmitteilung

13. Mai 2016

Kantonale Demenzstrategie: Gesundheitsfachleute diskutieren Entwurf

Am vierten «Luzerner Dialog Gesundheitspolitik» diskutierten gestern in Nottwil rund 40 Luzerner Gesundheitsfachleute den Entwurf der kantonalen Demenzstrategie 2018–2028. Um diese erfolgreich umzusetzen, soll eine ständige Austauschplattform zum Thema Demenz entstehen.
 
Aufgrund der demografischen Entwicklung steigt die Zahl der Menschen mit Demenz in den nächsten Jahren stark an. Im Jahr 2020 werden im Kanton Luzern gemäss Schätzungen rund 6500 Menschen mit Demenz leben, das sind rund ein Drittel mehr als im Jahr 2010 (4800). Das Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern (GSD) hat deshalb eine Projektgruppe zur Erarbeitung der kantonalen Demenzstrategie 2018–2028 eingesetzt (siehe Kasten). Diese Strategie setzt die nationale Demenzstrategie 2014–2017 auf Kantonsebene um und nimmt mehrere parlamentarische Vorstösse aus dem Luzerner Kantonsrat auf. Nach einer fachlichen Anhörung bei allen Akteurinnen und Akteuren ist der Entwurf aktuell in der politischen Vernehmlassung bei den Gemeinden. Letztere sind für die Alterspolitik zuständig und daher vom Thema Demenz besonders betroffen.
 
Austauschplattform soll Umsetzung unterstützen
Vor diesem aktuellen Hintergrund thematisierte der vierte «Luzerner Dialog Gesundheitspolitik» die kantonale Demenzstrategie. Rund 40 Teilnehmende aus Politik und Gesundheitswesen des Kantons Luzern diskutierten am Donnerstag, 12. Mai 2016, in Nottwil die Ziele der Strategie. Dabei betonte Regierungsrat Guido Graf, Gesundheits- und Sozialdirektor des Kantons Luzern: «Das Thema Demenz ist eine der grössten alterspolitischen und sozialen Herausforderungen der Zukunft. Darauf will der Kanton Luzern vorbereitet sein.»
 
In der Diskussion waren sich die Anwesenden einig, dass die Strategie an bestehende Instrumente anknüpfen soll und die Ressourcen der verschiedenen Akteurinnen und Akteure optimal zu nutzen sind. «Es geht darum, die Aktivitäten stärker zu bündeln und somit die Mittel aus öffentlicher und privater Hand effizienter für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen einzusetzen», erklärte Regierungsrat Guido Graf. Entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung sei vor allem die langfristige Zusammenarbeit aller Akteurinnen und Akteure. Deshalb soll eine ständige Austauschplattform zum Thema Demenz entstehen. Für die Realisierung und Organisation ist der Kanton Luzern bereits im Gespräch mit der Alzheimervereinigung Luzern als fachlichen Partner.
 
Plattform «Luzerner Dialog Gesundheitspolitik» bewährt sich
Das GSD hat 2013 mit dem «Luzerner Dialog Gesundheitspolitik» eine Plattform geschaffen, um den Austausch der verschiedenen Partner im Gesundheitswesen des Kantons Luzern zu fördern. Eingeladen sind jeweils Partner aus Politik und Gesundheitswesen, wie Haus- und Spezialärzte, Vertreter von Spitälern, der Psychiatrie, von Alters- und Pflegeheimen, Spitex, Rehabilitation, Patientenorganisationen, Sozialversicherungen. Die Plattform ermöglicht es den Fachleuten, aktuelle Fragen gemeinsam zu diskutieren, Probleme aufzudecken und Lösungsansätze anzustossen.
 
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
  • Gestalteter Gesellschaftswandel
  • Flächendeckende Gesundheitsversorgung

  • Kantonale Demenzstrategie 2018–2028

    Die kantonale Demenzstrategie soll gemäss dem Grundsatz «ambulant vor stationär» Ziele und Massnahmen definieren, um die Betreuung von Menschen mit Demenz zu verbessern. Der Fokus soll auf die Bedürfnisse und Unterstützungsmöglichkeiten von betreuenden Personen im privaten Umfeld gelegt werden, damit die Menschen mit Demenz möglichst lange zu Hause gepflegt werden können.

    Kontakt

    Edith Lang
    Leiterin Dienststelle Soziales und Gesellschaft
    Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern
    Tel. 041 228 57 79
    edith.lang@lu.ch