Mitteilung

21. November 2017

Stellwerktests zeigen: Luzerner Schülerinnen und Schüler erbringen konstante Leistungen

Die Lernenden der 8. und 9. Klassen sind mit ihren schulischen Leistungen mehrheitlich gut unterwegs: Dies zeigen die Auswertungen der Stellwerktests. 2017 sind sowohl im 8. als auch im 9. Schuljahr im Fach Englisch kantonale Höchstwerte erreicht worden.
 
Jährlich im Frühjahr absolvieren alle Luzerner Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Sekundarschulklassen den Stellwerktest in den Bereichen Mathematik, Deutsch, Französisch, Englisch sowie im Vorstellungsvermögen (siehe Kasten). Der Leistungstest zeigt ihre aktuellen Kompetenzen auf und dient der Planung der weiteren Förderung. Die Dienststelle Volksschulbildung hat die Ergebnisse auf kantonaler Ebene ausgewertet.
 
Englisch: Mehr Unterricht führt zu besseren Leistungen
Insgesamt bleiben die Leistungen der Luzerner Schülerinnen und Schüler seit 2012 relativ konstant. In Stellwerk 8 liegen die Resultate in Mathematik, Deutsch und Französisch leicht unter dem Referenzwert von 500 Punkten, in Englisch und im Vorstellungsvermögen liegen sie deutlich darüber. Die Ergebnisse von Stellwerk 9 sind grundsätzlich besser, wobei sich Mathematik, Deutsch und Französisch um den Referenzwert bewegen. Im Fach Englisch war 2013 in Stellwerk 8 eine deutliche Verbesserung von über 50 Punkten festzustellen, ein Jahr später auch in Stellwerk 9. Gemäss Charles Vincent, Leiter der Dienststelle Volksschulbildung ist dies auf die Einführung von Englisch ab der 3. Primarschulklasse zurückzuführen: «Mehr Lektionen haben zu deutlich besseren Leistungen geführt. Erfreulich ist, dass diese Leistungen seither konstant auf einem hohen Niveau verlaufen.» 2017 gab es in beiden Englischtests kantonale Höchstwerte.
 
Höheres Schulniveau bedeutet nicht zwingend bessere Leistungen
Im Durchschnitt schneiden Schülerinnen und Schüler im leistungsstärksten Niveau A in allen getesteten Bereichen am besten ab, gefolgt von jenen mit Niveau B und Niveau C. Die Leistungen innerhalb eines Niveaus variieren jedoch in allen Bereichen deutlich. So haben beispielsweise am diesjährigen Stellwerktest in der 8. Klasse 191 C-Schülerinnen und C-Schüler im Deutschtest gleich gut oder gar besser abgeschnitten als 211 Schülerinnen und Schüler mit Niveau A. Dieses Muster lässt sich gemäss Vincent sowohl im getrennten als auch im kooperativen und im integrierten Sekundarschulmodell erkennen: «Die Daten zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler beim Selektionsverfahren für die Sekundarstufe II von der Durchlässigkeit in den verschiedenen Niveaus profitieren können.»
 
Teilnahme am Test ist verpflichtend
Am Stellwerktest nehmen alle Sekundarschülerinnen und -schüler der 8. und 9. Klassen teil, ausgenommen jene mit einer geistigen Behinderung. «Wir wollen innerhalb des Kantons ähnliche Bedingungen für alle Lernenden. Die Chancengerechtigkeit soll gewährleistet sein, alle erhalten ihr persönliches Leistungsprofil», sagt Vincent. Anhand des Leistungsprofils am Ende der 8. Klasse wird die individuelle Förderung im 9. Schuljahr geplant und die Schülerinnen und Schüler können dieses bei einer Stellenbewerbung zusätzlich zum Zeugnis vorweisen. Rund die Hälfte der Schülerinnen und Schüler des 9. Schuljahres wählt Französisch in der letzten Volksschulklasse nicht mehr – auf dieser Stufe handelt es sich um ein Wahlfach. Hier erwartet Vincent, dass bereits initiierte Massnahmen wie die Erhöhung der Französischlektionen im Rahmen des neuen Lehrplans 21 und die Einführung eines neuen Lehrmittels eine Leistungssteigerung bewirken und das Fach wieder attraktiver machen.
 

Was ist Stellwerk?

Stellwerk ist ein multimediales Testsystem für die Leistungsüberprüfung in der 8. und 9. Schulklasse, das vom Institut für Bildungsevaluation Zürich konzipiert wurde. Es besteht aus Leistungstests in den Bereichen Mathematik, Deutsch, Französisch, Englisch sowie im Vorstellungsvermögen, die sich an den Lehrplänen und Lehrmitteln der zwei letzten Klassen der Volksschulstufe orientieren. Stellwerk ist ein adaptives Testsystem, d.h. dass das Testsystem den Schwierigkeitsgrad während der Eingabe einer/eines Lernenden jeweils neu einschätzt. Nach dem Lösen mehrerer Aufgaben in einem Test pendelt sich die messbare Leistung bei einer Punktezahl ein. Verlauf und Dauer pro Test hängen somit vom Antwortverhalten der Lernenden ab (ca. 60-90 Minuten). Die Ergebnisse werden für die Schülerinnen und Schüler auf einer Skala von 200 bis 800 Punkten mit einem Mittelwert von 500 Punkten dargestellt. Die Lernenden erhalten als Übersicht über ihre Ergebnisse ein Leistungsprofil.

Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
  • Innovations- und Wissenstransfer

  • Kontakt

    Dr. Charles Vincent
    Leiter Dienststelle Volksschulbildung
    Telefon 041 228 52 12
    (Erreichbar: 10.30 Uhr bis 15 Uhr)