Mitteilung

13. Dezember 2017

Spange Nord: Planungskredit soll Projekt vorantreiben

Für die Planung des Projekts «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr» soll ein Sonderkredit von 6,5 Millionen Franken gesprochen werden. Der Regierungsrat legt dem Kantonsrat eine entsprechende Botschaft vor. Das Projekt ist ein zentrales Vorhaben des Kantons Luzern zur Entlastung der Innenstadt und zur Förderung des ÖV im Zentrum. Es ist breit abgestützt und fusst auf umfangreichen Vorarbeiten. Der Planungskredit soll nicht zuletzt ermöglichen, die Anliegen der Stadt Luzern bei der weiteren Projektierung soweit möglich einzubeziehen und das Vorhaben voranzubringen.
 
Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, für die Planung des Projekts «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr» einen Sonderkredit von 6,5 Millionen Franken zu bewilligen. Das Projekt ist zusammen mit dem Nationalstrassenprojekt «Bypass Luzern» ein Schlüsselprojekt des Kantons Luzern zur Bewältigung der Mobilitätsherausforderungen im Raum Luzern. Das Gesamtsystem Bypass Luzern verbessert die Erreichbarkeit der Zentralschweiz und der Agglomeration Luzern, entlastet das Stadtzentrum und schafft in der Innenstadt Platz für den öffentlichen Verkehr (siehe Kasten).
 
Projekt breit abgestützt
Das Gesamtsystem Bypass Luzern ist in allen zentralen Planungsinstrumenten des Kantons Luzern verankert: im kantonalen Richtplan, im kantonalen Strassenbauprogramm sowie im Agglomerationsprogramm Luzern. Getragen wird es auch von den übrigen Zentralschweizer Kantonen sowie vom Gemeindeverband Luzern Plus. Diese sehen die Wichtigkeit des Projekts zur Weiterentwicklung der Mobilität im Raum Luzern und unterstützen eine rasche Realisierung.
 
Die Stadt Luzern anerkennt das Gesamtsystem Bypass Luzern als übergeordnete Massnahme im Agglomerationsprogramm Luzern und die damit verfolgten Ziele. Ebenso sind Bypass Luzern und Spange Nord wichtige Bestandteile der städtischen Mobilitätsstrategie, die im Juni 2014 vom Grossen Stadtrat zustimmend zur Kenntnis genommen wurde. Gleichwohl ist für die Stadt Luzern das vorgelegte Spange-Nord-Projekt zu wenig stadtverträglich.
 
Umfangreiche Vorarbeiten geleistet
Nach einem zweistufigen Variantenstudium erarbeitete der Kanton Luzern das Vorprojekt, das er im Frühjahr 2014 abschloss. Aufgrund der Rückmeldungen aus der Vernehmlassung wurde dieses überarbeitet – mit dem Ziel, einen Mittelweg zwischen Funktionalität, Stadtverträglichkeit und Kosten zu finden.
 
Die Überarbeitung des Vorprojekts bestätigt zum einen die Konzeption der Spange Nord. Zum anderen enthält das überarbeitete Vorprojekt verschiedene Projektanpassungen:
 
• Die Infrastruktur für den Rad- und Fussverkehr entlang der Spange Nord wird optimiert.
• Die Massnahmen für den öffentlichen Verkehr bzw. die durchgehenden Busspuren zwischen Grosshof Kriens und Luzernerhof sind konkretisiert.
• Der denkmalgeschützte Friedhof Friedental ist dank einem um 200 Meter längeren Tunnel besser vor Immissionen geschützt.
• Die geplanten Massnahmen am Schlossberg werden bestätigt. Mit Blick auf deren städtebauliche und gestalterische Auswirkungen liegen erste Lösungsvorschläge vor.
• Um die Leistungsfähigkeit beim Anschluss Luzern-Lochhof zu gewährleisten, ist eine Verbreiterung der Fluhmühlebrücke auf vier Spuren notwendig. Davon profitiert insbesondere auch der öffentliche Verkehr auf der Baselstrasse.
 
Durch die Verlängerung des Friedental-Tunnels, die Verbreiterung der Fluhmühlebrücke und aufgrund weiterer Massnahmen an der Friedental- und Zürichstrasse entstehen zusätzliche Kosten von rund 50 Millionen Franken. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Spange Nord und die Massnahmen für den öffentlichen Verkehr auf rund 200 Millionen Franken.
 
Planungskredit soll Projekt vorantreiben
Die nach wie vor kritische Haltung der Stadt Luzern stellt den weiteren Planungs- und Umsetzungsprozess vor Herausforderungen. Der Kanton Luzern wird deshalb im direkten Austausch mit der Stadt Lösungen für eine weitere Verbesserung des Projekts suchen. Der Planungskredit soll denn auch mithelfen, die Anliegen der Stadt Luzern bei der weiteren Projektierung soweit möglich einzubeziehen und das Projekt voranzubringen. Vorgesehen sind unter anderem ein Projektwettbewerb für die Fluhmühlebrücke und Testplanungen am Schlossberg und im Bereich der Zürichstrasse.
 
Die Planungsarbeiten (mitsamt öffentlicher Auflage und Bewilligungsphase des Bauprojekts) sind zwischen 2018 und 2021 vorgesehen – abgestimmt auf die Planung des Bypass Luzern.
 

Bypass und Spange Nord – Schlüsselelemente der Mobilität in Luzern

Rund 95’000 Fahrzeuge passieren täglich den Reussporttunnel. Bis 2020 werden es 100’000, bis 2030 über 110’000 Fahrzeuge sein. Die Autobahnen A 2 und die A 14 stossen im Raum Luzern immer mehr an ihre Kapazitätsgrenzen. Um einerseits die Kapazität zu erhöhen, andererseits das Stadtzentrum zu entlasten und den öffentlichen Verkehr zu fördern, wurde das Projekt «Gesamtsystem Bypass Luzern» mit dem Nationalstrassenprojekt «Bypass Luzern» und dem Kantonsstrassenprojekt «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr» initiiert. Das Projekt sorgt langfristig für ein gut funktionierendes Gesamtverkehrssystem in der Agglomeration Luzern und nimmt im kantonalen Agglomerationsprogramm entsprechend eine Schlüsselrolle ein.
 
Für das Projekt «Bypass Luzern» ist das Bundesamt für Strassen (Astra) zuständig. Zentrales Element des Projekts ist ein neuer Tunnel-Bypass mit zwei Röhren und je zwei Fahrstreifen zwischen Ibach in Luzern Nord und dem Gebiet Grosshof in Kriens. Dazu kommen Ausbauten im Norden (Ausbau auf je drei Spuren auf der A 14 zwischen Verzweigung Rotsee und Anschluss Buchrain) und im Süden (Ummarkierung und damit Erweiterung auf drei Spuren auf der A 2 ab der Verzweigung Lopper Richtung Norden).
 
Die heutige A 2 zwischen der Verzweigung Rotsee und dem Anschluss Luzern-Kriens wird nach dem Bau des Bypasses zu einer Stadtautobahn umfunktioniert. Dadurch kann der Anschluss Luzern-Lochhof in Betrieb genommen werden. Hier setzt das kantonale Projekt «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr» ein. Mit dem Anschluss Lochhof und der Spange Nord wird der Agglomerationsverkehr auf die neue Stadtautobahn verlagert. Zentral sind dabei eine neue Brücke über die Reuss im Fluhmühle-Gebiet und der Ausbau der Friedentalstrasse bis zum Schlossberg. Die Verlagerung entlastet das Stadtzentrum und ermöglicht es, den öffentlichen Verkehr zu fördern.
 
Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link.

Anhang
Die Botschaft B 108 zum Sonderkredit für die Projektplanung finden Sie unter den Parlamentsgeschäften.
Die Präsentation anlässlich der Medienkonferenz vom 13. Dezember 2017 ist unter folgendem Link abrufbar.
 
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
  • Leistungsfähige Verkehrssysteme

  • Kontakt

    Regierungsrat Robert Küng
    Vorsteher Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement Kanton Luzern
    Telefon 041 228 50 41
    robert.kueng@lu.ch
     
    Rolf Bättig
    Kantonsingenieur
    Dienststelle Verkehr und Infrastruktur
    Telefon 041 318 11 73
    rolf.baettig@lu.ch