Mitteilung

26. September 2018

Spange Nord: Der Kanton lässt das Projekt extern überprüfen

Voraussichtlich bis im Herbst 2019 findet eine externe Überprüfung des Projektes Spange Nord statt. Die Zusatzuntersuchungen haben zum Ziel, das bestehende Projekt «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr» zu überprüfen und Alternativen zu untersuchen. Auch ein gänzlicher Verzicht auf die Spange Nord und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Gesamtsystem Bypass sowie auf die Verkehrsentwicklung in der Stadt und Agglomeration Luzern werden geprüft.
 
Der Kantonsrat hat Anfang Mai 2018 einen Kredit über 6,5 Millionen Franken für die weitere Planung des Spange-Nord-Projekts gesprochen. Zugleich hat er weitere Abklärungen gefordert. So sollen im Rahmen des Bauprojekts verschiedene Varianten der Linienführung, eine Untertunnelung im Abschnitt Knoten Sedelstrasse - Schlossberg oder der Verzicht auf die Fluhmühle-Brücke erneut geprüft werden. Das Bauprojekt soll auch die Auswirkungen eines kompletten Verzichts auf die Spange Nord untersuchen. Nach wie vor gilt es, eine gute städtebauliche Lösung anzustreben.
 
Externe Überprüfung des Projekts Spange Nord
Bis im Herbst 2019 findet eine externe Überprüfung des Projektes Spange Nord statt. Wie vom Kantonsrat gefordert, werden ergebnisoffen folgende Aspekte geprüft:
 
- Variantenspektrum Korridor, Linienführung: Ist die aktuelle Linienführung die beste Variante?
- Elemente: Braucht es die Fluhmühle-Brücke als Zubringer zum Anschluss Lochhof? Wie verhält es sich mit einer weiterführenden Untertunnelung im Abschnitt Schlossberg bis Knoten Sedel?
- Spange Nord: Braucht es die Spange Nord als Schlüsselelement des Gesamtsystems Bypass?
 
Um eine unabhängige Bearbeitung sicherzustellen, werden für die Projektkoordination und die Projektbearbeitung Planungsbüros beauftragt, welche bisher nicht am Projekt Spange Nord beteiligt waren. Mit den Abklärungen soll eine spezifische Übersicht über Zweck, Varianten und Nutzen der Spange für die Stadt, Agglomeration und den Kanton Luzern geschaffen werden. Sämtliche Arbeiten werden in einem Synthesebericht zusammengestellt. Für die Planungsarbeiten wird mit einer Dauer von rund neun bis zwölf Monaten gerechnet.
 
Regelmässige Information der verschiedenen Interessensgruppen
Die ergebnisoffene Überprüfung des Projekts wird mit einer verstärkten Projektkommunikation begleitet. So wird der Projektfortschritt der Überprüfung jeweils der zuständigen Verkehrs- und Baukommission des Kantonsrates (VBK) unterbreitet. Zur Förderung der direkten Information wird eine «Info-Gruppe Spange Nord» – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Luzern, den Agglomerationsgemeinden, Quartiervereinen, Verbänden sowie der kantonalen Verwaltung und weiteren Interessensvertretern – gebildet und regelmässig über den Fortschritt der Überprüfung informiert.
 
Abhängig vom Fortschritt der Überprüfung findet die erste Projektinformation voraussichtlich im ersten Quartal 2019 statt
 

Luzern steht vor grossen Mobilitätsherausforderungen

Der Kanton Luzern steht vor grossen Mobilitätsherausforderungen: Rund 95’000 Fahrzeuge passieren täglich den Reussporttunnel. Bis 2020 werden es 100’000, bis 2030 über 110’000 Fahrzeuge sein. Die Autobahnen A 2 und die A 14 stossen im Raum Luzern immer mehr an ihre Kapazitätsgrenzen. So stiegen 2017 beispielsweise die Staustunden auf dem Nationalstrassenabschnitt Zug – Luzern von 400 auf 629 Stunden an. Der Anstieg um +229 Stunden entspricht einer Zunahme von +57,3 Prozent zum Vorjahr. Um einerseits die Kapazität zu erhöhen und andererseits das Stadtzentrum zu entlasten und den öffentlichen Verkehr zu fördern, wurde das Projekt «Gesamtsystem Bypass Luzern» mit dem Nationalstrassenprojekt «Bypass Luzern» und dem Kantonsstrassenprojekt «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr» initiiert.
 
Das Bundesprojekt «Bypass Luzern» sorgt für eine zukunftsfähige Mobilität auf den Nationalstrassen im Raum Luzern. Zentrales Element des Projekts ist ein neuer Tunnel-Bypass mit zwei Röhren und je zwei Fahrstreifen zwischen Ibach in Luzern Nord und dem Gebiet Grosshof in Kriens. Dazu kommen Ausbauten im Norden (Ausbau auf je drei Spuren auf der A 14 zwischen Verzweigung Rotsee und Anschluss Buchrain) und im Süden (Erweiterung auf drei Spuren auf der A 2 zwischen Hergiswil und Kriens). Die heutige A 2 zwischen der Verzweigung Rotsee und dem Anschluss Luzern-Kriens wird nach dem Bau des Bypasses zu einer Stadtautobahn umfunktioniert.
 
Die bisherige Planung zum kantonalen Projekt «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr» sieht vor, dass der Agglomerationsverkehr über die Spange Nord und den Autobahnanschluss Lochhof auf die neue Stadtautobahn verlagert wird. Zentral sind dabei eine neue Brücke über die Reuss im Fluhmühle-Gebiet und der Ausbau der Friedentalstrasse bis zum Schlossberg. Die Verlagerung soll das Stadtzentrum entlasten und es ermöglichen, den öffentlichen Verkehr zu fördern.
 
Das generelle Projekt zum Gesamtsystem Bypass Luzern wurde durch den Bundesrat bewilligt. Aktuell wird das Ausführungsprojekt erarbeitet. Der Bundesrat beantragt dem Parlament, das Bundesprojekt mit dem Ausbau Nord, Tunnel Bypass, Ergänzung Süd und Stadtautobahn dem Ausbauschritt 2019 für die Nationalstrassen zuzuweisen. Damit wird die Finanzierung gesichert.
 
Das kantonale Projekt «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr» wird bis Herbst 2019 überprüft. Sowohl Alternativen zur Spange Nord wie auch ein gänzlicher Verzicht auf die Spange Nord und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Gesamtsystem Bypass sowie auf die Verkehrsentwicklung in der Stadt und Agglomeration Luzern werden untersucht.

 
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
  • Leistungsfähige Verkehrssysteme

  • Kontakt

    Regierungspräsident Robert Küng
    Vorsteher Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement
    Telefon 041 228 50 41
    robert.kueng@lu.ch