Mitteilung

14. August 2019

Strategie zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität im Kanton Luzern erarbeitet

Die Luzerner Regierung zeigt in einem Planungsbericht auf, wie sie die Biodiversität in den nächsten gut zehn Jahren fördern will. Sie hat sieben Handlungsfelder definiert. Beschrieben wird das Engagement, das nötig ist, um die Biodiversität auf dem heutigen Niveau zu halten oder bereits eingetroffene negative Veränderungen wiedergutzumachen. Der Planungsbericht wird nun im Luzerner Kantonsrat beraten.
 
Die Luzerner Regierung unterbreitet dem Kantonsrat ihre Strategie zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität im Kanton Luzern in Form eines Planungsberichtes. Im Bericht wird die Umsetzung der nationalen «Strategie Biodiversität Schweiz» auf kantonaler Ebene beschrieben und die laufenden Programme und Projekte zur Biodiversitätsförderung werden dokumentiert. Aufgezeigt werden 20 konkrete Massnahmen, inklusive Ressourcenbedarf, mit denen Defizite behoben und die biologische Vielfalt mit ihren Ökosystemleistungen bewahrt werden soll.
 
Die Regierung setzt für die kommenden zehn bis fünfzehn Jahre die Prioritäten in der Biodiversitätsförderung in den folgenden Handlungsfeldern:
 
– einheimische Arten und deren genetische Vielfalt fördern,
– invasive gebietsfremde Arten bekämpfen,
– ökologische Infrastruktur unterhalten und ausbauen,
– Biodiversität im Siedlungsraum stärken,
– Wissen generieren und verbreiten,
– Nachhaltigkeit der Nutzung in den Sektoralpolitiken fördern,
– Zustand und Veränderung der Biodiversität überwachen.
 
Vernehmlassung grossmehrheitlich positiv
In den Stellungnahmen wird der Planungsbericht Biodiversität grossmehrheitlich begrüsst. Der Handlungsbedarf zur Sicherung und Förderung der Biodiversität wird weitgehend anerkannt. Besonders kontrovers diskutiert wurden in der Vernehmlassung die Rolle und die Verantwortung der Landwirtschaft.
 
Engagement aller Akteure notwendig
Angesichts der heutigen Bevölkerungsdichte und der intensiven Land- und Ressourcennutzung ist die Erhaltung und Förderung der Biodiversität eine grosse Herausforderung. Es braucht einen bewussten und sorgsamen Umgang mit der Umwelt, echte Nachhaltigkeit in der Ressourcennutzung und Investitionen in den Unterhalt und die Pflege der wertvollsten Hotspot-Gebiete. Wo nötig müssen degradierte Systeme revitalisiert werden. Dazu braucht es das Engagement aller Akteure wie Bund, Kantone und Gemeinden, Industrie, Gewerbe und Dienstleister, Sektoralpolitiken und Branchen, Umweltorganisationen und Stiftungen, und letztlich der ganzen Zivilgesellschaft. Andernfalls können die Biodiversität und ihre Ökosystemleistungen nicht aufrechterhalten werden.
 
Anhang
- Planungsbericht Biodiversität
- Strategie Biodiversität Schweiz und Aktionsplan des Bundes
 
Bilder
Hochmoor «Gross Gfäl» in der Gemeinde Flühli. Für wassergeprägte Lebensräume, wie dieses Moor, trägt der Kanton Luzern eine besondere Verantwortung.
Hochmoor «Gross Gfäl» in der Gemeinde Flühli. Für wassergeprägte Lebensräume, wie dieses Moor, trägt der Kanton Luzern eine besondere Verantwortung.
Plattbauch-Libellen profitieren von der Schaffung neuer Kleingewässer.
Die Bekämpfung invasiver Neophyten, wie hier des Japanischen Staudenknöterichs, sind aufwendig und kostenintensiv.
Als Ökologische Infrastruktur werden naturschützerisch wertvolle Kern- und Vernetzungsgebiete bezeichnet. Das Schutzgebiet «Burgschachen» in der Gemeinde Buchrain gehört zu den Hotspots der Biodiversität.
Das Schutzgebiet «Ostergau» in den Gemeinden Willisau und Grosswangen ist Rückzugsort für viele seltene Tier- und Pflanzenarten.
Das Thema «Natur im Siedlungsraum» wurde in der Vernehmlassung zum Planungsbericht Biodiversität besonders positiv gewürdigt. Das Beispiel zeigt eine Neubausiedlung direkt an der Sure in Sursee.
Die Sensibilisierung der Bevölkerung und die Wissensvermittlung gelten als wichtiger Baustein zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie.
 
Hinweis
Die Bilder werden unter Vorbehalt der Quellenangabe für die einmalige Publikation im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung zur Verfügung gestellt. Quellenangabe: Dienststelle Landwirtschaft und Wald

Kontakt

Peter Ulmann
Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa)
Abteilung Natur, Jagd und Fischerei
Telefon 041 349 74 85
peter.ulmann@lu.ch