Medienmitteilung der Staatsanwaltschaft

Luzern, 13. November 2018

Sex-Tortion: 17-jähriger Erpresser ermittelt

Kanton Luzern
 
Die Luzerner Polizei hat einen 17-jährigen Schweizer ermittelt und festgenommen, welcher ein Mädchen mit Nacktfotos erpresste. Der Erpresser forderte das Mädchen mehrfach auf, ihm Bargeld zu geben, damit ihre Fotos nicht publiziert werden.
 
Der 17-jährige Schweizer hat ein 14-jähriges Mädchen auf Snapchat angeschrieben und kontaktiert. Im Laufe der Zeit hat er sie dazu gebracht, dass sie ihm auf diesem Kanal Nacktfotos von sich sendet. Danach drohte er ihr, dass er die Fotos im Internet publizieren werde, falls sie ihm nicht 400 Franken bezahle. Nach einer anonymen Geldübergabe forderte der Täter noch mehr Geld. Das Opfer wandte sich zu diesem Zeitpunkt an die Polizei. Um an die Daten des Täters zu gelangen, musste mittels Rechtshilfeersuchen in Amerika ermittelt werden. Der Erpresser konnte danach identifiziert und in einer Luzerner Gemeinde, an seinem Wohnort, festgenommen werden. Der Jugendliche ist geständig. Die Untersuchung führt die Jugendanwaltschaft Luzern.
 
Sex-Tortion: Bei diesem Phänomen werden vor allem junge Mädchen über die Sozialen Medien dazu gebracht, Nacktfotos von sich zu versenden, mit welchen sie in der Folge massiv unter Druck gesetzt und erpresst werden.
 
Tipps der Schweizerischen Kriminalprävention SKP:
 
- Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen und Einladungen in sozialen Netzwerken an, wenn Sie die Person nicht zweifelsfrei identifizieren können oder im realen Leben bereits getroffen haben.
- Machen Sie sich stets bewusst, dass Sie während eines Videochats gefilmt werden könnten und verzichten Sie deshalb auf Handlungen, für welche Sie sich im Nachhinein schämen könnten.
- Deaktivieren und überkleben Sie Ihre Webcam immer, wenn Sie nicht gerade via Videochat mit jemandem sprechen.
- Halten Sie das Betriebssystem, den Browser und den Virenschutz Ihrer elektronischen Geräte immer auf dem aktuellsten Stand, um sich vor Malware zu schützen.
- Informieren Sie Ihr Umfeld über diese Erpressungsmethode.

 

Weitere Informationen SKP

Kontakt

KANTON LUZERN
Simon Kopp
Kommunikationsverantwortlicher Staatsanwaltschaft Luzern
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