Mitteilung

3. April 2019

50 Jahre Heilpädagogische Früherziehung
im Kanton Luzern

Der Heilpädagogische Früherziehungsdienst (HFD) des Kantons Luzern feiert sein 50-jähriges Jubiläum. Aktuell betreut der HFD an drei Standorten rund 700 in ihrer Entwicklung auffällige Kinder und unterstützt deren Eltern. Mit verschiedenen Aktivitäten wird auf die Entwicklung des HFD im Kanton und auf die Geschichte der Heilpädagogischen Früherziehung zurückgeblickt.
 
Vor 50 Jahren ergriffen betroffene Eltern und mehrere Fachorganisationen die Initiative. Sie stellten für zwölf kleine Kinder mit Behinderungen aus den Kantonen Luzern, Nid- und Obwalden eine Heilpädagogin an. Damit legten sie den Grundstein für den Heilpädagogischen Früherziehungsdienst (HFD), der heute eine Abteilung der kantonalen Fachstelle für Früherziehung und Sinnesbehinderungen innerhalb der Dienststelle Volksschulbildung ist.
 
Rund 40 Heilpädagogische Früherzieherinnen und vier Logopädinnen (total ca. 25 Vollzeitstellen) betreuen heute im Kanton Luzern gegen 700 Kinder und beraten deren Eltern im Rahmen der Heilpädagogischen Früherziehung (HFE). Weitere zwölf Mitarbeitende kümmern sich an vier Tagen pro Woche um eine heilpädagogische Kindertagesstätte – die Heilpädagogische Tagesspielgruppe HTS. Mit Standorten in Luzern, Sursee und Willisau ist der HFD in den Regionen des Kantons gut verankert.
 
Unterstützen und fördern von der Geburt bis zum Schuleintritt
Das Praxisfeld der Heilpädagogischen Früherziehung (HFE) ist und bleibt mit den gesellschaftlichen Veränderungen und den veränderten Anforderungen an die Kinder und Familien ein herausforderungsreiches Arbeitsgebiet. Es beinhaltet eine möglichst frühzeitige Erfassung, heilpädagogische Diagnostik sowie präventive Unterstützung und Förderung von entwicklungsbeeinträchtigten und entwicklungsgefährdeten Kindern ab Geburt bis zum Eintritt in den Kindergarten oder in die Basisstufe. Die Früherziehung wird laufend an die Lern- und Erfahrungsprozesse des Kindes angepasst, immer ist die aktive Mitarbeit der Eltern wichtig. Gemeinsam wird jeweils über das Vorgehen und die Form des Unterstützungsangebotes der Heilpädagogischen Früherziehung entschieden. Neben der Arbeit mit dem Kind und seiner Familie ist die Zusammenarbeit mit anderen beteiligten Fachpersonen zentral. Ziel ist es, die verschiedenen Massnahmen wirkungsvoll einzusetzen und zu koordinieren.
 
Prävention gewinnt an Bedeutung
In der Regel arbeitet die Früherzieherin beim Kind zu Hause. Je nach Zielsetzung kann es jedoch sinnvoll sein, das Kind in den Räumen der Dienststelle und/oder in einer Kleingruppe zu betreuen. Manchmal ist die Unterstützung des Kindes in seinen Entwicklungsprozessen auch über die Beratung seiner Eltern möglich. «Immer wichtiger wird die präventive Unterstützung bei frühen Anzeichen von Entwicklungsauffälligkeiten», sagt Silvia Felber, Leiterin der Fachstelle für Früherziehung und Sinnesbehinderung. Oft sind es das Kinderspital oder Kinderärztinnen und -ärzte, die eine Entwicklungsverzögerung bei einem Kleinkind feststellen. Häufig fällt den Spielgruppen-oder Kitaleiterinnen ein Kind auf und empfehlen den Eltern eine Abklärung am HFD. Weitere zuweisende Stellen sind u.a. Mütter-Väter-Beratungsstellen, der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst, Sozialberatungszentren oder Logopädinnen. Eltern können sich aber auch direkt an den zuständigen HFD wenden. «Kleine Kinder brauchen Zuwendung und viel Raum und Zeit für basale und soziale Erfahrungen. Sie darin zu unterstützen und ihre Eltern zu beraten, ist ein zentrales Anliegen der Heilpädagogischen Früherziehung», sagt Silvia Felber.
 

Aktivitäten zum Jubiläum

Im Jubiläumsjahr finden verschiedene Aktivitäten statt, die einen Einblick in die Arbeit des Heilpädagogischen Früherziehungsdienstes ermöglichen und dessen Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten aufzeigen:
 
- Donnerstag 11. April 2019, HFD Sursee: Tag der offenen Tür zwischen 16.30 und 19 Uhr.
- Samstag 7. September 2019, HFD Sursee: Spielfest mit den HFE-Kindern und ihren Familien.
- Samstag 14. September 2019, HFD Willisau: Spielfest mit den HFE-Kindern und ihren Familien.
- Samstag 21. September 2019, HFD Luzern: Tag der offenen Tür und Spielfest mit den HFE-Kindern und ihren Familien.
 
- Festakt für geladene Gäste: Dienstag 29. Oktober 2019, 16.30 – 18 Uhr, Marianischer Saal, mit anschliessendem Apéro im Lichthof des Regierungsgebäudes in Luzern.
 
Hinweis
Die Medien sind zu allen Aktivitäten herzlich eingeladen.

Anhang
Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4, Bild 5: Früherzieherinnen bei der Betreuung von Kindern.
 
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
  • Innovations- und Wissenstransfer

  • Kontakt

    Silvia Felber
    Dienststelle Volksschulbildung
    Leiterin Fachstelle für Früherziehung und Sinnesbehinderung
    Telefon 041 228 31 02
    silvia.felber@lu.ch