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Mitteilung
23. April 2024
 
 

Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen: Den Ernstfall geübt

Der Kanton Luzern hat Mitte April 2024 im Rahmen einer Seuchenübung die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen intensiv geübt. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Veterinärdienst Luzern (VETD LU) und der kantonalen Formation des Zivilschutzes Luzern (KAFOLU) wie vorgesehen funktioniert hat. Die Suche und die Bergung von allfälligen Wildschweinkadavern wurden gemäss Vorgaben umgesetzt.

«Im Hüslewald in der Gemeinde Emmen wurde ein Wildschweinkadaver gefunden, welcher positiv auf ASP getestet worden ist.» Diese Aussage stammt zum Glück nur aus einem ausgedachten Szenario, welches der VETD LU zusammen mit der KAFOLU genutzt hat, um den Ernstfall einer ASP bei Wildschweinen zu üben.

Wiederholt wurde die Bekämpfung im Feld geübt
Die ASP bei Wildschweinen ist mittlerweile bis auf 65 Kilometer an die Schweizer Grenze im Tessin herangerückt. Für den Kanton Luzern ergibt sich daraus zwar keine direkte Gefahr, zumal aktuell im Kanton Luzern keine Wildschwein-Vorkommen bekannt sind. Eine Einschleppung des Erregers aus von ASP betroffenen Gebieten durch den Menschen ist jederzeit möglich und bildet für den Kanton Luzern nach wie vor die grösste Gefahr für einen Ausbruch von ASP. Deshalb wurde zum wiederholten Male die Bekämpfung im Feld in möglichst realistischer Weise geübt.

Bei der Übung hat zuerst die KAFOLU nach Anweisung durch die Amtstierärztin des VETD LU einen Bereitstellungsraum als organisatorische Ausgangsbasis eingerichtet. Dieser bestand aus einem Kommandoposten, einem Materialdepot und einer Personen- sowie einer Materialschleuse. Anschliessend musste das Waldstück, in welchem ein fiktiv getesteter Kadaver gefunden wurde, systematisch durchsucht werden.

Die Zivilschutzorganisation Emme unterstützte bei der Übung
Nebst den beiden Tierseuchengruppen der KAFOLU wurde die Suche zusätzlich von Angehörigen der Zivilschutzorganisation Emme, welche vorgängig eine Kurzschulung im korrekten Vorgehen bei der Suche erhalten haben, unterstützt. Gefundene Kadaver mussten unter Einhaltung der notwendigen hygienischen Massnahmen zeitnah geborgen werden, damit die Tierkörper beprobt und fachgerecht entsorgt werden konnten.
«Die Übung hat gezeigt, dass die organisatorischen und kommunikativen Abläufe zielführend sind, dass diese von der KAFOLU und dem VETD LU korrekt umgesetzt wurden und dass der Kanton Luzern auf einen Ernstfall vorbereitet ist», so Kantonstierarzt Dr. Martin Brügger, Leiter der Dienststelle Veterinärdienst.


Was ist die Afrikanische Schweinepest?
Die ASP ist eine hochansteckende und tödliche Viruskrankheit, die nicht nur Wildschweine, sondern auch Bestände von Hausschweinen befallen und grosse wirtschaftliche Schäden verursachen kann. Für die im Kanton Luzern wirtschaftlich bedeutsame Schweinezucht stellt die ASP eine potenziell grosse Bedrohung dar. Die Krankheit zeigt sich durch hohes Fieber, z.T. punkt- oder flächenförmige Blutungen in der Haut (v.a. an Extremitäten und Ohren), und die Schweine sterben innert kurzer Zeit. Eine Schutzimpfung oder eine andere Behandlungsmöglichkeit gibt es derzeit nicht.
Tritt die Krankheit auf, müssen drastische Bekämpfungsmassnahmen ergriffen und die betroffenen Bestände ausgemerzt werden. Besonders schwierig und aufwendig wird die Bekämpfung, wenn die Krankheit in der Wildschweinpopulation gefunden wird. Das Virus ist äusserst widerstandsfähig. In Tierkadavern kann es mehrere Monate überleben. In gefrorenen, getrockneten oder gesalzenen Schweine- und Wildschweinefleischprodukten (wie Rohschinken oder Würste) kann es über sechs Monate ansteckend bleiben. Menschen könnten solche Lebensmittel jedoch gefahrlos verzehren und das Virus ist für Menschen selber auch nicht gefährlich. Die Öffentlichkeit ist dringend aufgerufen, keine Schweinefleischprodukte aus von ASP betroffenen Gebieten im Ausland mit in die Schweiz zu bringen.

Strategiereferenz
Diese Massnahme dient der Umsetzung der politischen Schwerpunkte im Bereich
- Globalisierung
- Ökologisierung
gemäss Kantonsstrategie.

Anhang
Portal des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen
Bild 1: Ein gefundener und markierter Wildschweinkadaver.
Bild 2: Bergung eines Wildschweinkadavers.
Bild 3: Ein Suchteam des Zivilschutzes macht sich auf den Weg.
Bild 4: Ein eingerichteter Bereitstellungsraum (mit Kommandoposten, Materialdepot, Personen- und Materialschleuse).
 
 
Dr. Martin Brügger
Kantonstierarzt
Leiter der Dienststelle Veterinärdienst
Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern
Telefon 041 228 61 35
(erreichbar am Dienstag, 23. April 2024 von 13.30 bis 14.30 Uhr)
 
 
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