Medienmitteilung

10. September 2015

Berufsausbildung erreicht neue Rekordwerte

Die Berufslehre im Kanton Luzern bleibt attraktiv: mit 4989 unterzeichneten Lehrverträgen erreicht dieser Bildungsweg im Jahr 2015 einen neuen Rekord. Rund 20 Prozent aller Verträge wurden erst in den letzten drei Monaten abgeschlossen. Insgesamt konnten 533 Ausbildungsplätze nicht besetzt werden, 620 Jugendliche besuchen ein Brückenangebot.
 
Seit 2013 war die Summe der unterzeichneten Lehrverträge jeweils über 4900. Dieses Jahr wurde mit 4989 neu abgeschlossenen Lehrverträgen ein neuer Höchststand erreicht. Davon starten 4451 Jugendliche ihre Lehre mit dem Ziel, das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) zu erlangen. Eine 2-jährige Lehre mit Eidgenössischem Berufsattest (EBA) begannen diesen Sommer 538 Jugendliche – das sind 58 mehr als im vergangenen Jahr. 93 Jugendliche haben die Möglichkeit genutzt und sind nach ihrem diesjährigen EBA Abschluss direkt in eine EFZ-Ausbildung gestartet. Die 2-jährige Lehre etabliert sich damit als Bildungsweg für schulisch schwächere Jugendliche.
 
Gutes Angebot an Ausbildungsplätzen
Im Kanton Luzern bieten 4854 Betriebe Ausbildungsplätze in 198 verschiedenen Berufen an. Trotz der steigenden Zahl der Jugendlichen, die den Weg der beruflichen Grundbildung wählen, besteht ein Überangebot an Lehrstellen. Insgesamt konnten 533 Lehrstellen nicht besetzt werden, das sind 36 mehr als 2014. Dies zeigt, dass nach wie vor eine breite Auswahl an Berufsausbildungen angeboten wird und sich die Betriebe und Berufsverbände für die duale Lehre engagieren.
 
Begehrte Lehrstellen
Konstanz zeigt sich in den Top 5 der gewählten Lehrberufe: Bei den Frauen sind Kaufmännische Angestellte, Fachfrau Gesundheit, Detailhandelsfachfrau, Fachfrau Betreuung und Detailhandelsassistentin die beliebtesten Lehrstellen. Bei den Männern sind es Kaufmännischer Angestellter, Elektroinstallateur, Logistiker, Landwirt und Detailhandelsfachmann.
 
Lehrvertrag in letzter Minute
Rund 1000 Lehrverträge sind noch während den letzten drei Monaten (Juni-August) abgeschlossen worden. Das sind 20 Prozent aller Lehrverträge. Der Trend zum «Last-Minute Lehrvertrag» verstärkt sich damit und stellt die Berufsschulen und Überbetrieblichen Kurszentren vor beachtliche organisatorische und logistische Herausforderungen. Zum Vergleich: 2012 wurden in dieser Periode nur 256 Lehrverträge eingereicht. Die Zahl hat sich somit vervierfacht. Daneben sind sehr frühe Lehrvertragsabschlüsse – das heisst noch während der 8. Klasse – zu beobachten. Lehrbetriebe versuchen damit, ihre Wunschkandidaten frühzeitig an sich zu binden. Dies steht im Widerspruch zu einer fundierten Berufswahl, für die die Jugendlichen ihre Zeit und Reife brauchen.
 
Brückenangebote
Insgesamt 784 Schulabgängerinnen und Schulabgänger wurden bei «Startklar», dem Triageportal für Lernende ohne Lehrstelle nach der obligatorischen Schulzeit, angemeldet. Davon fanden164 im Verlauf des Sommers noch eine Lehrstelle, 620 Jugendliche haben nach den Sommerferien ihr Brückenangebot in Angriff genommen. 410 von ihnen im Zentrum für Brückenangebote (ZBA), weitere 126 in einem Angebot der Beratungsstelle Jugend und Beruf, 14 im Programm Sprachförderung und Jobtraining sowie 70 in den Integrationsangeboten des ZBA. Damit sinkt der Anteil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, welche ins ZBA eintreten, auf knapp 12 Prozent (Vorjahr 15.5 Prozent).
 
Integration von spät Eingereisten
Auffallend war dieses Jahr die starke Zunahme von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, welche nicht länger als 4 Jahre in der Schweiz sind. Mit 110 Jugendlichen hat sich diese im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Entsprechend gefordert waren die Brückenangebote bei der Organisation einer ausreichenden Anzahl von Integrations-Ausbildungsplätzen. Dank der guten Koordinationsarbeit der involvierten Departemente, konnte für alle jungen Migrantinnen und Migranten ein adäquates Integrations-Angebot gefunden werden; sei dies im Zentrum für Brückenangebote, bei den Angeboten der Beratungsstelle für Jugend und Beruf oder bei der Caritas.
 
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
  • Innovations- und Wissenstransfer

  • Kontakt

    Christof Spöring
    Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung
    Tel. 041 228 52 52 (erreichbar am 10. September 2015 von 11.00-12.00 Uhr)
    christof.spoering@lu.ch