Medienmitteilung

17. Juni 2015

Burgruine Nünegg in Lieli: Tag der offenen Restaurierung

Eingerüstete Burgruine Nünegg
Die Burgruine Nünegg in Lieli/Hohenrain ist eine der grössten und am besten erhaltenen Burgruinen im Kanton Luzern. Seit 2014 wird sie von der Dienststelle Immobilien mit fachlicher Begleitung durch die Denkmalpflege und Archäologie umfassend restauriert und konserviert. Im Spätherbst wird die Restaurierung abgeschlossen. Die Öffentlichkeit erhält diesen Samstag, 20. Juni 2015, Einblick in die Bauarbeiten.
 
Die Burgruine Nünegg in Lieli ist nebst der Burg Kastelen bei Alberswil die grösste Burgruine im Kanton Luzern. Sie ist zusammen mit dem nahe gelegenen Schloss Heidegg das meistbesuchte Baudenkmal im Seetal und ein entsprechend stark frequentiertes Ausflugsziel. Die Ruine ist Eigentum des Kantons Luzern und steht unter dem Schutz des Bundes und des Kantons.
 
Geschichte
Die Herren von Lieli, als deren Stammsitz die Burg gilt, werden 1223 als Dienstleute der Kyburger erstmals aktenkundig. Über die Baugeschichte der Burg ist jedoch noch wenig bekannt. Einen ersten Datierungshinweis gibt ein Eichenbalken des Aborterkers im ersten Obergeschoss, der gemäss dendrochronologischer Analyse (Jahrring-Analyse) frühestens 1283 eingebaut worden ist. Nach dem Aussterben der Herren von Lieli in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wechselte die Burg mehrmals den Besitzer, bis sie schliesslich – wie viele Luzerner Burgen – in den Wirren um die Schlacht von Sempach 1386 in Flammen aufging. Um 1700 gelangte die Nünegg zusammen mit der Heidegg in das Eigentum Luzerns.
 
Restaurierungsprojekt
Erste Konservierungsmassnahmen wurden an der Nünegg zwischen 1929 und 1931 sowie 1974 durchgeführt. 1984 wurde die Grabenmauer erneuert. 2011 musste der einsturzgefährdete Bergfried der Ruine notfallmässig gesichert werden. Seit 2014 befindet sich die Gesamtrestaurierung der Burgruine unter Leitung der Dienststelle Immobilien und mit fachlicher Begleitung durch die Kantonale Denkmalpflege und Archäologie in Arbeit. Der Abschluss ist auf den Herbst 2015 geplant. Der Kostenvoranschlag für die laufende Restaurierung beträgt 2,3 Millionen Franken. Das Bundesamt für Kultur hat einen Beitrag von gut 450'000 Franken zugesichert. Das anspruchsvolle Restaurierungsprojekt verläuft bisher planmässig.
 
Aussichtsplattform
Dank der grosszügigen Unterstützung durch die Albert Koechlin Stiftung und die Paul Herzog Stiftung erfährt die Ruine im Rahmen der Restaurierung eine massive Attraktivitätssteigerung: Im Bergfried wird eine Wendeltreppe installiert, welche auf eine Aussichtsplattform über der Mauerkrone führt. Die Burg wird damit um eine Attraktion reicher. Die Besuchenden werden künftig den gleichen Blick geniessen können wie vor Jahrhunderten die Herren von Lieli. Nebst der überwältigenden Aussicht auf den Baldeggersee und die Alpen kann man sich zugleich aus luftiger Höhe einen Überblick über die eindrückliche Burganlage verschaffen.
 
Ökologische Aufwertung
Die Umgebung der Burg wird durch artenreiche Blumenwiesen, Kleinäcker im Stil der mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft und verschiedene Wildobstarten aufgewertet. Für diesen Teil des Projektes ist die Abteilung Natur, Jagd und Fischerei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern verantwortlich.
 
Veranstaltungshinweis
Am Samstag, 20. Juni 2015 bietet sich für die Öffentlichkeit Gelegenheit, beim Tag der offenen Restaurierung einen Einblick in die Restaurierungsarbeiten der Burgruine Nünegg in Lieli zu erhalten:
 
Datum: Samstag, 20. Juni 2015
Zeit: 11.00 bis 16.00 Uhr
Programm: Rundgang mit Erklärungen durch die Fachleute (Achtung: Zutrittsbeschränkung), Festwirtschaft
Wichtig: Besichtigung der Ruine nur für Erwachsene und schulpflichtige Kinder in Begleitung der Eltern, keine Kleinkinder, nicht rollstuhlgängig
 
Anhang
Medientext Projektleitung / Architekt / Unternehmer
Medientext Bauforschung
Medientext Ökologie
Abb.  1: Die eingerüstete Burgruine Nünegg in Lieli
Abb.  2: Die rosarote Trondheimer Gruftflechte wurde auf der Nünegg erstmals in der Schweiz entdeckt. Sie wächst mit verschiedenen anderen Krustenflechten auf den alten Mauerblöcken (Foto Michael Dietrich)
Abb.  3: Der hier zwischen Getreide wunderschön blau leuchtende Venusspiegel ist eine Zielart für den Kleinacker Nünegg (Foto Matthias Merki)
Medienunterlagen (Text und Bild) stehen ab Mittwoch, 17.6.2015, 11.00 Uhr auf der Webseite der Kantonalen Denkmalpflege und Archäologie zum Download bereit

Kontakt

 
Bauherrschaft Dienststelle Immobilien
Franz Müller
Leiter Baumanagement
Tel. 041 228 50 66
franz.mueller@lu.ch
 
Architekt/Bauprojektleitung
Lukas Högl
dipl. Arch. ETH, Zürich
Tel. 044 371 10 86
 
Denkmalpflege und Archäologie
Jürg Manser
Kantonsarchäologe
Tel. 041 228 53 07
juerg.manser@lu.ch
 
Ökologie/Umgebung
Matthias Merki
Dienststelle Landwirtschaft und Wald
Tel. 041 925 10 46
matthias.merki@lu.ch