Mitteilung

18. September 2018

Luzerner Berufsbildung: 4741 Lehrverträge sind unterzeichnet

4741 junge Männer und Frauen haben 2018 im Kanton Luzern einen Lehrvertrag unterzeichnet und im August eine Lehre begonnen. Das Interesse der Jugendlichen an der zweijährigen beruflichen Grundbildung sowie an einer Ausbildung mit Berufsmaturität steigt. Besonders begehrt sind die Branchen KV, Elektroinstallation, Logistik, Gesundheit und Soziales sowie Informatik.
 
Per Stichtag 31. August 2018 sind 4741 Lehrverträge abgeschlossen worden. 87 Prozent der Lehrlinge (4140 Personen) absolvieren eine drei- bis vierjährige Ausbildung mit Abschluss des Eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses (EFZ). Eine zweijährige Lehre mit Abschluss zum Eidgenössischen Berufsattest (EBA) machen 13 Prozent (601 Personen). Weitere 155 EBA-Absolventinnen und Absolventen haben eine weiterführende EFZ-Ausbildung angetreten.
 
Berufsattest – mehr Lehrlinge machen die zweijährige Lehre
Im Vergleich zu den Vorjahren ist das Interesse an einer EBA-Ausbildung um einen Prozentpunkt auf 13 Prozent leicht angestiegen – 2017 waren es noch 12 Prozent bzw. 576 Personen, die sich für die zweijährige Ausbildung entschieden haben. Das Berufsattest eignet sich vor allem für praktisch veranlagte Schülerinnen und Schüler. «Besonders wichtig ist das Angebot für Lernende mit geringeren Schulleistungen, die zupacken können und so einen guten Einstieg ins Berufsleben finden. Ein grösserer Teil von ihnen wird später noch eine EFZ Lehre anhängen», sagt Christof Spöring, Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung.
 
Branchen: Trends und Sorgen
Das Interesse männlicher Auszubildender an der Elektrobranche steigt, wobei innerhalb der Ausbildung etwa zum Elektro-Installateur eine Verschiebung in der Ausbildungsdauer zugunsten der dreijährigen Ausbildung zu beobachten ist. Zu den führenden Branchen mit grossem Lehrstellenangebot zählen Logistik, Detailhandel, Gesundheit und Soziales. Das gilt auch für die Informatik-Branche, die gemessen an der Nachfrage wenige Lehrstellen bietet. Gewerbliche Berufe wie z.B. in der Autobranche oder in den Bereichen Gastronomie und Lebensmittel haben nach wie vor mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen.
 
Die beliebtesten Berufe bei Frauen sind Kauffrau, Fachfrau Gesundheit und Detailhandelsfachfrau. Zu den Top drei Ausbildungen für Männer zählen Kaufmann, Logistiker und Elektroinstallateur.
 
11 Prozent der Volksschulabgänger besuchen ein Brückenangebot
327 Jugendliche starteten nach Abschluss der Volksschule in ein Brückenangebot, wo sie weiter auf eine Berufslehre vorbereitet werden. Deutlich mehr Jugendliche finden den Direkteinstieg in eine Lehre als noch vor sechs Jahren – damals betrug die Quote der Schüler, die in ein Brückenangebot gingen, noch 18 Prozent.
 
154 junge Migrantinnen und Migranten besuchen das Integrationsbrückenangebot, wo sie mit Unterricht in Deutsch, Allgemeinbildung und Berufswahl für die berufliche Integration in der Schweiz befähigt werden.
 
Berufsmaturität – Beruf und vertiefte Allgemeinbildung in einem
854 Jugendliche und ausgebildete Berufsleute haben im August ihre Berufsmaturitätsausbildung (BM) begonnen – 18 mehr als im Vorjahr (2017: 836 Personen). 388 Lernende entscheiden sich dafür, die BM während der Ausbildung zu absolvieren (BM1). 466 Personen haben sich für eine BM im Anschluss an die Lehre entschieden und nehmen eine verlängerte Ausbildungszeit von einem Jahr oder zwei Jahren in Kauf (BM2). 77 Prozent dieser Absolventinnen und Absolventen besuchen die einjährige Vollzeitausbildung, während 23 Prozent die berufsbegleitende zweijährige BM-Ausbildung gewählt haben.
 
«Die Berufsmaturität bringt die berufliche Grundbildung und eine vertiefte Allgemeinbildung unter einen Hut und führt damit zu einer doppelten Qualifikation: Den Berufsabschluss und die Studierfähigkeit», sagt Spöring und freut sich über das stetig wachsende Interesse am Angebot. Erfolgreiche BM-Absolventinnen und -Absolventen können entweder direkt in den Arbeitsmarkt einsteigen, oder sie beginnen ein Studium an einer Fachhochschule.
 

Einreichung der Lehrverträge

Die Lehrverträge zwischen Lernenden und Lehrbetrieb werden von der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung (DBW) genehmigt. Gleichzeitig geht die Anmeldung an die Berufsfachschule. Der Trend zu immer später abgeschlossenen Lehrverträgen hat sich weiter akzentuiert: In diesem Jahr wurden über 800 Lehrverträge erst kurz vor oder bereits nach Lehrbeginn eingereicht. Die Folge ist, dass im letzten Moment neue Klassen an den Berufsfachschulen und Zentren für Überbetriebliche Kurse eröffnet werden müssen.

Anhang
Grafiken Lehrverträge
Top-Berufe nach Geschlecht
 
Strategiereferenz
• Innovations- und Wissenstransfer
• Wirtschaftsfreundliches Umfeld
• Perspektiven für die Regionen

Kontakt

Christof Spöring
Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung
Telefon 041 228 52 52
christof.spoering@lu.ch
(Erreichbar am Dienstag, 18. September 2018, 10.30 - 11.30 Uhr)