Mitteilung

30. November 2018

Immobilienstrategie Berufs- und Weiterbildung:
Neue Ausrichtung bis 2035

Die Luzerner Berufs- und Weiterbildung rüstet sich für die Zukunft: neue Ausbildungsangebote, veränderte Lernendenzahlen und Investitionsbedarf bei der Infrastruktur verlangen Anpassungen bei der bisherigen Immobilien-Strategie. Die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung soll im Auftrag des Regierungsrates für die künftige Entwicklung bis 2035 Lösungen erarbeiten.
 
Seit der Verabschiedung der kantonalen Immobilienstrategie im Jahr 2010 (Planungsbericht des Regierungsrates B 139 vom 12.  Januar 2010), in der auch der Teilbereich Berufs- und Weiterbildung enthalten ist, hat sich die Situation der Berufsbildung im Kanton Luzern in verschiedenen Aspekten verändert. Deshalb wurde die Strategie den aktuellen Gegebenheiten und künftigen demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst. Dabei sollen die Grundlagen für eine optimale Infrastruktur mit vertretbaren Kosten geschaffen, wie auch die Nutzung des bestehenden Schulraumes und der kantonalen Landreserven optimiert werden.
 
Berufsfachschulen behalten funktionale Einheit
Derzeit werden über 200 Berufe in Luzern beschult. Ein Wachstum wird in den Bereichen Gesundheit, Soziales sowie in den Informatikberufen erwartet. Gewerbliche Berufe könnten tendenziell eher abnehmen. Auch wenn man von der digitalen Transformation grössere Veränderungen erwartet, lässt sich heute nicht im Detail voraussehen, welche Berufe sich in welcher Form verändern werden. Die Prognosen gehen deshalb primär von den Bevölkerungszahlen aus. Insbesondere entsprechen die zahlenmässige Entwicklung der Lernenden in der Berufsbildung wie auch der räumlich-infrastrukturelle Bedarf nicht den früheren Annahmen: Die erwartete Abnahme der Anzahl Lernenden ab 2012 fand nicht statt, Luzerner Lehrbetriebe ziehen auch junge Berufsleute aus den umliegenden Kantonen an und die Zahl der Zweitlehren wächst kontinuierlich. Die meisten Standorte der Berufsfachschulen im Kanton Luzern haben heute eine gute Auslastung mit gewissen Reserven. Ab 2021 bis 2035 wird aufgrund der demografischen Entwicklung mit einem Wachstum von bis zu 20 Prozent gerechnet (Prognosen LUSTAT Statistik Luzern).
 
Aktuell zeichnen sich hauptsächlich am Standort Sursee Engpässe ab. An den restlichen Standorten soll das Wachstum durch optimierte Planung und einzelnen Verschiebungen von Klassen aufgefangen werden. Alle Berufsfachschulen behalten auch mit der neuen Strategie ihre funktionale Einheit bei.
 
Der Regierungsrat hat der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung den Auftrag gegeben, zusammen mit der Dienststelle Immobilien, die folgenden Bereiche aufzuarbeiten und wo notwendig Lösungen vorzuschlagen:
 
Raum Sursee: Bereits heute fehlen Sportraum-Kapazitäten am Standort Sursee. Hier soll im Rahmen eines Neubaus einer Dreifachturnhalle bis ca. 2023 und bis dahin durch eine Zumietung von Unterrichtskapazitäten im Campus Sursee Abhilfe geschaffen werden. Beim Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung und dem Weiterbildungszentrum Kanton Luzern in Sursee müssen die 50jährigen Pavillons durch einen Neubau ersetzt werden. Zudem ist das Ausbau- und Synergiepotenzial unter Einbezug der Bedürfnisse des BBZ Wirtschaft und Gesundheit im Schulhaus Kottenmatte zu überprüfen. Bezüglich den Berufsbildungszentren Wirtschaft, Informatik und Technik und dem Berufsbildungszentrum Gesundheit und Soziales Sursee sollen das Ausbaupotenzial und der Sanierungsbedarf des alten Traktes mittels einer Machbarkeitsstudie eruiert werden.
 
Das Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrum FMZ Luzern nutzt weiterhin die beiden Standorte am Hirschengraben und an der Burgerstrasse.
 
Der Schulstandort Rössligasse 12 in Luzern soll mittelfristig aufgehoben werden. Die Fachklasse Grafik soll bis spätestens Schuljahr 2024/25 an einem neuen Standort in der Nähe der Hochschule Luzern – Design & Kunst in Emmenbrücke positioniert werden.
 
Die Ausbildung Goldschmiede wird wegen der immer kleineren Zahl Auszubildender dem Kanton Zürich zugewiesen.
 
Die vorgesehenen Investitionskosten für die notwendigen Erweiterungen und Ersatzbauten betragen rund 21,5 Millionen Franken. Diese Gelder sind im Aufgaben- und Finanzplan 2020- 2028 einzustellen.
 
Anhang
Berufe und Fachschulen im Kanton Luzern: Ein umfassendes Angebot für die Zentralschweiz und die angrenzenden Kantone
 
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
  • Innovations- und Wissenstransfer

  • Kontakt

    Christof Spöring
    Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung
    Telefon 041 228 52 25
    christof.spoering@lu.ch
    (erreichbar am Freitag, 30. November 2018, 11 bis 12 Uhr)