Mitteilung

18. April 2018

Luzerner Dialog Sozialpolitik: Behindertenpolitik als Querschnittaufgabe gemeinsam weiterführen

Am 2. Luzerner Dialog Sozialpolitik wurde das Leitbild «Leben mit Behinderungen» des Kantons Luzern präsentiert. Fachexpertinnen und Fachexperten sowie Menschen mit Behinderungen lieferten Inputs, wie die Behindertenpolitik im Kanton weiterentwickelt werden kann. Die rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Politik und Behörden waren sich einig, dass gelebte Teilnahme und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft ein zentrales Element für ein gelungenes Zusammenleben im Kanton darstellt.
 
Das Gesundheits- und Sozialdepartement lud Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Politik und Behörden aus Kanton und Gemeinden zum 2. Luzerner Dialog Sozialpolitik ein. Im Fokus stand die Diskussion, wie Behindertenpolitik als Querschnittsthema von öffentlichen und privaten Beteiligten umgesetzt werden kann und wie das neue Leitbild als gemeinsame Basis dienen kann.
 
Verändertes Verständnis von «Behinderung»
Regierungspräsident Guido Graf betonte in seinem Grusswort, dass er mit dem 2. Dialog Sozialpolitik das Leben von Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt stellen wolle. Dabei unterstrich der Gesundheits- und Sozialdirektor das dem Leitbild zugrundeliegende ressourcenorientierte Verständnis von Behinderung. Er lud die Anwesenden dazu ein, gemeinsam einen Blick in die Zukunft zu werfen: Wie werden wir – Menschen mit und ohne Behinderungen – zukünftig zusammenleben? Wie kann der Grundsatz «Teilnahme und Teilhabe» erfolgreich umgesetzt werden? Guido Graf appellierte an die Teilnehmenden: «Unser Ziel muss es sein, die Behindertenpolitik als Querschnittthema weiterzuentwickeln – im Wissen, dass Vielfalt ein Mehrwert für unsere Gesellschaft ist.»
 
Gelebte Teilnahme und Teilhabe
In drei spannenden und abwechslungsreichen Inputs stellten Menschen mit Behinderungen, ihre Angehörigen und Fachpersonen gelungene Projekte zur gelebten Teilnahme und Teilhabe vor. Daniela Elmiger Amrein und ihre Tochter Alena erzählten aus ihren Erfahrungen, wie die Integration in die Regelschule mit Down-Syndrom gelingen kann. Und im Bereich selbstbestimmtes Wohnen stellten die Projektleiterinnen das Projekt «luniq» vor. Dieses unterstützt im Rahmen eines Pilotprojektes Menschen mit Behinderungen, damit diese selbstbestimmt in eigenen Wohnungen wohnen können. Jahn Graf präsentierte seinen bereits berühmten YouTube-Kanal «Jahns rollende Welt» und zeigte den Anwesenden auf, wie gelebte Teilnahme und Teilhabe in der Freizeit gelingen kann.
 
Leitbild «Leben mit Behinderungen» gemeinsam umsetzen
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde den Anwesenden das Leitbild «Leben mit Behinderungen» vorgestellt. Es ist das Ergebnis eines breit geführten Dialogs zwischen Beteiligten aus Verwaltung, Politik, Fachorganisationen, Behindertenverbänden, Institutionen und Kirche.
 
Das Leitbild zeigt in konstruktiver Weise auf, wie das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen gefördert werden kann. Es soll als Grundlage für den öffentlichen Dialog und den politischen Prozess im Kanton dienen. Dabei stützt es sich auf das moderne Verständnis von Behinderung, welches die Ressourcen und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen in den Vordergrund stellt.
 
Das Leitbild formuliert in sieben Handlungsfeldern, wie etwa Bildung, Wohnen, Arbeit oder Gesundheit, Leitsätze und kurze Erläuterungen und wird damit der Behindertenpolitik als Querschnittsaufgabe gerecht.
 
Gestützt auf ihren Auftrag engagieren sich bereits heute zahlreiche Akteurinnen und Akteure für die Integration von Menschen mit Behinderungen. Das Leitbild soll alle Beteiligten im öffentlichen und privaten Sektor weiter motivieren, Massnahmen für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung zu ergreifen. Guido Graf stellt klar: «Die Umsetzung des Leitbilds gelingt nur mit einem Dialog zwischen allen Akteurinnen und Akteuren. Nur diese Vernetzung erlaubt es, dass Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben in unserer Gesellschaft führen können.» Die Dienststelle Soziales und Gesellschaft wurde mit der Koordination und Information zur Umsetzung des Leitbildes auf kantonaler Ebene beauftragt.
 
Anhang
Bild: Am 2. Luzerner Dialog Sozialpolitik zum Thema «Leben mit Behinderungen – Teilnahme und Teilhabe» begrüsste Regierungspräsident Guido Graf die rund 50 Teilnehmenden aus Verwaltung, Politik und Behörden.

Kontakt

Edith Lang
Leiterin Dienststelle Soziales und Gesellschaft
Telefon 041 228 57 79
(erreichbar am 18.04.2018 von 17.30 – 18.30 Uhr)