Mitteilung

15. November 2019

Kantonale Jugendsession fordert Verzicht auf Heizanlagen mit fossilen Energieträgern

Jugendliche aus dem ganzen Kanton diskutierten im Kantonsratssaal die Themen Kulturförderung, Asylpolitik, Jugendarbeit sowie Bau- und Umweltpolitik. Die Klimapolitik mobilisierte die Teilnehmenden der diesjährigen Jugendsession. Die jungen Parlamentarierinnen und Parlamentarier überwiesen ihre Forderung nach Verzicht auf Heizanlagen mit fossilen Energieträgern an den Kantonsrat.
 
Auch dieses Jahr diskutierten rund 100 Jugendliche im Kantonsratsaal engagiert aktuelle Politthemen. Unterstützt wurden sie von Studierenden des Zentrums für Menschenrechtsbildung der PH Luzern. Die Jugendlichen übergaben in einem symbolischen Akt ihre Petition an Staatsschreiber Lukas Gresch. Darin verlangen sie vom Kantonsrat, dass die Gesetzgebung dahingehend angepasst wird, dass beim Neubau oder Ersatz bestehender Heizanlagen eine Anlage eingebaut wird, welche keine fossilen Energieträger benötigt, ausser es bestehen zwingende Gründe, welche den umwelttechnischen übergeordnet sind.
 
Zudem gab das kantonale Jugendparlament ein Statement ab, worin es sein Anliegen an an neues, attraktives Museum für Natur und Gesellschaft formuliert. Das neue Museum für Natur und Gesellschaft soll aktuelle, internationale Themen aufnehmen und diese ansprechend umsetzen, z. B. mittels interaktiven, erlebbaren und animierenden Ausstellungsformen und einer Verknüpfung von digitalen und analogen Elementen. Das neue Museum soll mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar und barrierefrei sein sowie vergünstigte Eintrittspreise für Kinder, Jugendliche und Schulen anbieten.
 
Politische Bildung an den Schulen wichtig
Die Gastredner würdigten das grosse Engagement der anwesenden Jugendlichen. Kantonsratspräsident Josef Wyss appellierte: «Sie, die Jugendlichen, sind die zukünftigen Leistungsträger von Wirtschaft und Politik. Mit einer Berufslehre oder mit einem Studium bereiten Sie sich für die wirtschaftlichen Herausforderungen vor. Mit dem Jungendparlament können Sie die ersten politischen Erfahrungen sammeln. Das sind Erfahrungen, die den Weg ebnen, um die politischen Herausforderungen zu meistern. Nutzen Sie die Gelegenheit und gestalten Sie die politische Zukunft.»
 
Regierungsrat Marcel Schwerzmann betonte die Wichtigkeit, das Interesse der Jugendlichen an politischen Geschehnissen zu wecken und ihnen politisches Hintergrundwissen mit geeigneten Medien zu vermitteln. «Um mitzureden, braucht man die Informationen und die politische Bildung, also den Hintergrund. Mit digitalen Lehrmitteln und Plattformen wie «entdecke.lu.ch» holen wir die junge Generation im Kanton Luzern bereits an den Schulen ab.» Regierungsrat Marcel Schwerzmann knüpfte damit an die letztjährige Forderung des Jugendparlamentes an, welche auf die Digitalisierung der Lehrmittel und die Entwicklung interaktiver Lehrmittel zielte.
 
Alt-Bundesrat Christoph Blocher betonte, dass der Einfluss der Bürger in der Schweiz unglaublich gross sei. Das Volk, unabhängig von einem politischen Amt, könne sich einbringen. Mitbestimmen zu können sei vordergründig schön, bedeute jedoch auch Verantwortung zu übernehmen, so Blocher. Es sei wichtig, miteinander zu diskutieren.
 
Der politischen Apathie entgegenwirken
Jonas Ineichen, Co-Präsident des Vereins Jugendparlament Kanton Luzern (JUKALU), ist überzeugt, dass das JUKALU dazu beiträgt, politische Apathie unter den Jugendlichen abzubauen. Politische Nichtbeteiligung hängt gemäss Ineichen damit zusammen, dass befürchtet wird, selber nur wenig über aktuelle Themen zu wissen oder nicht präzise argumentieren zu können. Das JUKALU baut solche Hürden ab, in dem es politisch neutral informiert und Plattformen bereitstellt, auf denen junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer ungezwungen ihre Ansichten äussern können. Kim Rast, Co-Präsidentin des Vereins JUKALU ergänzt, dass die Jugendsession die Gelegenheit biete, «viele neue Menschen und ihre Meinungen kennen zu lernen. Nebenbei informiert man sich ganz automatisch über aktuelle Geschehnisse und politische Themen.»
 
Die Dienststelle Soziales und Gesellschaft des Kantons Luzern hat den Verein JUKALU in den vergangenen Jahren im Aufbau und in der Durchführung ihrer Aktivitäten unterstützt. «Die Mitsprache und den Einbezug junger Menschen in allen sie betreffenden Belange zu fördern, sind zentrale Ziele der kantonalen Kinder- und Jugendförderung. Das Jugendparlament ist eine mögliche Form dieser Partizipation», sagt Judith Schwingruber, Fachperson Kindheit-Jugend-Familie der Dienststelle Soziales und Gesellschaft.
 

Die kantonale Jugendsession des Kantons Luzern wurde 2014 im Zusammenhang mit der Umsetzung des kantonalen Kinder- und Jugendleitbildes (Handlungsfeld «Partizipation») lanciert. Der Verein Jugendparlament Kanton Luzern JUKALU ist im März 2014 gegründet worden. Die nächste Session des Jugendparlaments findet am 13. November 2020 statt.

 
Anhang
Bild 1: Jonas Ineichen, Co-Präsident des Verein JUKALU, übergibt Staatsschreiber Lukas Gresch-Brunner die Forderung des Jugendparlaments.
Bild 2: Rund 100 Jugendliche diskutierten im Kantonsratsaal aktuelle Politthemen.

Kontakt

Jonas Ineichen
Co-Präsident Jugendparlament Kanton Luzern (JUKALU)
Telefon 076 748 46 00
jukaluzern@gmail.com
 
Kim Rast
Co-Präsidentin Jugendparlament Kanton Luzern (JUKALU)
Telefon 079 608 97 79
jukaluzern@gmail.com
 
Judith Schwingruber Keller
Dienststelle Gesellschaft und Soziales (DISG)
Abteilung Kindheit Jugend Familie und Integration
Telefon 041 228 65 80
judith.schwingruber@lu.ch