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lawa – Newsletter Wald
Oktober 2021

Liebe Leserin, lieber Leser
Sie erhalten viermal jährlich Informationen zum Luzerner Wald. Die Dienststelle lawa hält Sie auf diesem Weg über den naturnahen Waldbau, die Holznutzung, weitere Waldleistungen oder die politischen Prozesse auf dem Laufenden.
 
 
Hagelschäden in den Wäldern
Die Hagelzüge vom vergangenen Sommer haben auch in den Wäldern Schaden angerichtet. Betroffen sind rund 1000 Hektaren Wald, davon 30 Prozent Schutzwald. Beschädigt sind alle Baumarten jeden Alters. Der Verlust von Blättern und Nadeln schränkt den Stoffwechsel (Photosynthese) vorübergehend ein und verlangsamt das Wachstum. Beobachten Sie die Entwicklung Ihrer Wälder. Bei Fichten mit grossem Nadelverlust gilt besondere Vorsicht (Buchdrucker-Befall). Bei Fragen wenden Sie sich an Ihre Forstfachperson.
 
 
Der Luzerner Wald rüstet sich für die Zukunft
An einem Rundgang in Beromünster haben Regierungsrat Fabian Peter, Mitarbeitende der Dienststelle lawa sowie die Leitung der Korporation Beromünster aufgezeigt, warum Wald und Holz für den Klimaschutz wichtig sind und was es braucht, damit der Wald an den Klimawandel angepasst werden kann.
Gestützt auf parlamentarische Vorstösse hat der Bund in der Herbstsession zusätzliche Mittel zur Anpassung des Waldes an den Klimawandel bewilligt. Eine Aufstockung des Budgets auf Stufe Kanton behandelt der Kantonsrat Ende Oktober.
 
 
Planungsbericht Klima und Energie
Der Klimawandel hat auf den Wald starke Auswirkungen. Die Durchschnittstemperaturen steigen, die Sommer werden trockener und es gibt mehr Hitzetage und Starkniederschläge. Die Baumartenzusammensetzung ist stark von diesen Faktoren geprägt und wird sich entsprechend verändern. Mit dem Klimawandel gewinnt der Rohstoff Holz an Bedeutung. Im Planungsbericht Klima und Energie zeigt der Kanton Luzern auf, mit welchen Massnahmen die Anpassung des Waldes an den Klimawandel gefördert wird und wie unser regionales Holz einen stärkeren Beitrag zum Klimaschutz leisten soll.
 
 
«Wir vermiesen dem Hirsch das Dessert»
Insgesamt haben 40 Freiwillige im Hilfernthal (Escholzmatt-Marbach) auf den Sturmflächen, die der Guggiföhn 2019 hinterlassen hat, hunderte Jungpflanzen ausgemäht und Wildschadenverhütung betrieben. So bekommen die Jungpflanzen Licht und sind vor hungrigen Hirschen geschützt. Der künftige Mischwald wurde mit möglichst klimaverträglichen Baumarten im Frühling 2021 durch den Staatsforstbetrieb ergänzt. Im August und September fand bereits zum 13. Mal während zweier Wochen das Bergwaldprojekt im Entlebuch statt. Das Bergwaldprojekt ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Trin GR. Unter forstlicher Leitung werden jedes Jahr über 40 Projektwochen im Berggebiet in der Schweiz durchgeführt.
 
 
Fledermäuse und Wald
In der Schweiz sind 30 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen. Davon sind 22 Arten gefährdet oder potenziell gefährdet. Viele Fledermausarten sind auf vielfältig strukturierte und naturnahe Laubmischwälder mit viel Totholz und alten Bäumen mit Höhlen oder Spalten angewiesen. Die Bechsteinfledermaus ist eine verletzliche Art und nutzt fast ausschliesslich Baumhöhlen als Sommerquartier. Quartiere in Baumspalten oder unter Rinden von Alt- und Totholz werden zum Beispiel von der Mopsfledermaus genutzt, einer stark gefährdeten Art. Es ist deshalb wichtig, totholz- und höhlenreiche Altbäume zu erhalten.
 
 
Minimale Ausbildung für Holzerntearbeiten
Nach einer Übergangsfrist gilt ab 1. Januar 2022 definitiv: Führen forstlich ungelernte Personen Holzerntearbeiten im Auftragsverhältnis aus, so bedarf es einer minimalen Ausbildung (Basiskurs und Weiterführungskurs Holzernte). Holzerntearbeiten umfassen das Fällen, Entasten, Einschneiden und Rücken von Bäumen und Baumstämmen mit einem Brusthöhendurchmesser grösser als 20 Zentimeter. Eine Regelung für Lernende in der Landwirtschaft ist in Vorbereitung.
 
 
Erfolgreiche Berufsabschlüsse
Ausbildner und Lehrabschlüsser (mit Tafel) v.l.: Patrick Heer, Jan Herzog, Erwin Meier, Joel Kaesmacher, Bruno Vogel
Dank dem grossem Engagement von Forstbetrieben und einzelner Forstunternehmen sowie der Praktikumsbetreuung durch Betriebs- und Revierförster können im Kanton Luzern Waldfachleute und Führungskräfte ausgebildet werden. Dieses Jahr haben vier Luzerner Forstwartlernende die Lehre erfolgreich abgeschlossen, zwei davon beim Staatsforstbetrieb. Zudem wurden fünf Luzerner als Förster HF diplomiert und den Abschluss an der Fachhochschule Zollikofen absolvierten zwei Luzerner. Herzliche Gratulation! Die Diplomfeier Wald- und Landschaftsmanagement ETH wurde auf Frühjahr 2022 verschoben.
 
 
Landwirtschaft und Wald (lawa)
Centralstrasse 33, Postfach
6210 Sursee
Telefon 041 349 74 00
E-Mail lawa@lu.ch
 
 
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