Mitteilung

8. Juli 2020

Das Projekt «Hochwasserschutz und Renaturierung Kleine Emme» schreitet voran

15 Jahre nach dem Hochwasserereignis vom August 2005 geht das Projekt «Hochwasserschutz und Renaturierung Kleine Emme» in eine nächste Phase. Die Massnahmen in den Abschnitten Rotewald und Swiss Steel wurden in Einklang mit den Lebensraumansprüchen der Wasserlebewesen bereits umgesetzt. Nun stehen Bauarbeiten in weiteren Abschnitten flussaufwärts an. Regierungsrat Fabian Peter informierte an einer Veranstaltung über den aktuellen Stand.
 
Das Hochwasser im Jahr 2005 hat im Einzugsgebiet der Kleinen Emme Schäden von rund 345 Millionen Franken angerichtet. Als Reaktion darauf hatte der Kanton verschiedene Sofortmassnahmen ausführen lassen. 2012 wurde schliesslich das Projekt «Hochwasserschutz und Renaturierung Kleine Emme» vom Regierungsrat bewilligt.
 
Etappenweise Umsetzung
Der rund 23 Kilometer lange Projektperimeter erstreckt sich von der Einmündung der Fontanne auf dem Gebiet der Gemeinde Wolhusen bis zur Einmündung in die Reuss auf dem Gebiet der Stadt Luzern und der Gemeinde Emmen. Die Umsetzung der Hochwasserschutz- und Renaturierungsmassnahmen geschieht dabei etappenweise: Seit dem Hochwasser von 2005 wurden Massnahmen wie beispielsweise die Holzrückhalteanlage in Ettisbühl, die Ufererhöhung Renggschachen bis Thorenberg oder die Abschnitte Rotewald 1. Etappe und der Seetalplatz realisiert. Nun sind die Abschnitte Rotewald 2. Etappe und Swiss Steel fertiggestellt worden. Massnahmen in weiteren Abschnitten flussaufwärts sollen demnächst folgen (siehe Kasten).
 
Hochwasserschutz und Renaturierung im Fokus
Um einen optimalen Hochwasserschutz gewährleisten zu können, wird das enge Gerinne in den Siedlungs- und Industriegebieten ausgebaut und die Ufer werden erhöht. Zwischen den Siedlungsgebieten wird die Kleine Emme – wo immer möglich – verbreitert und lokal aufgeweitet. Neben dem Hochwasserschutz legt das Projekt auch einen grossen Wert auf die Renaturierung. Die Kleine Emme ist eines der bedeutendsten Gewässersysteme und Fischgewässer im Kanton Luzern. Im Zuge der Bauarbeiten sollen deshalb Wanderhindernisse aufgehoben und Rückzugshabitate wie beschattete Tosbecken und tiefe Kolke geschaffen werden. Dies ist besonders wichtig, da die Gewässer wegen des Klimawandels höhere Temperaturen erreichen und die Abflussspitzen sich vermehrt mit Trockenwetterperioden abwechseln.
 
Wasserbaugesetz brachte neue Kostenteilung
Per 1. Januar 2020 trat das totalrevidierte Wasserbaugesetz (WBG) in Kraft. Neu trägt der Kanton die Kosten für Hochwasserschutzprojekte abzüglich der Bundesbeiträge grundsätzlich alleine. Die bisherige Beteiligung der Gemeinden und Interessierten fällt damit in der Regel weg. Die bereits umgesetzten Massnahmen an der Kleinen Emme erfolgten jedoch noch vor der Revision des Wasserbaugesetzes, weshalb sich die Gemeinde Emmen, die Stadt Luzern sowie die Emmeverbauungsgenossenschaften Reussbühl und Rothen sowie die Gebäudeversicherung Luzern finanziell an den Projekten beteiligt hatten. Der Kredit für die Massnahmen im Abschnitt Rotewald 2. Etappe war mit 11.6 Millionen Franken budgetiert, jener im Abschnitt Swiss Steel mit 14.05 Millionen Franken.
 

Nächste Projekte

Als nächstes werden Projekte in den Gemeinden Ruswil und Werthenstein, Malters und dem Stadtteil Littau umgesetzt, hier läuft bis am 26. August 2020 noch die Referendumsfrist für die Massnahmen in den Abschnitten Emmenweid und Thorenberg. In den folgenden Jahren sollen Massnahmen zum Hochwasserschutz und zur Revitalisierung an weiteren Abschnitten flussaufwärts in den Gemeinden Malters, Ruswil, Werthenstein und Wolhusen folgen. Die allenfalls notwendigen Sonderkredite für die jeweiligen Projekte werden fortlaufend durch den Regierungsrat beim Kantonsrat beantragt.

Anhang
Mehr Infos: https://kleineemme. lu. ch
 
Bild 1: Abschnitt Rotewald 1. Etappe während den Bauarbeiten
 
Bild 2: Bauarbeiten bei der Einmündung Ämmeweidkanal im Abschnitt Rotewald 2. Etappe
 
Bild 3: Fischaufstiegshilfe im Abschnitt Rotewald 2. Etappe nach Abschluss der Bauarbeiten
 
Bild 4: Blocksatz und Pfahlbuhnen im Abschnitt Swiss Steel
 
Bild 5: Buschlage und Steckhölzer, Pfahlbuhnen und Blocksatz im Abschnitt Swiss Steel
 
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung der folgenden Leitsätze in der Luzerner Kantonsstrategie:
Luzern steht für Lebensqualität
Luzern steht für Nachhaltigkeit

Kontakt

Verkehr und Infrastruktur (vif)
Urs Zehnder
Abteilungsleiter Naturgefahren
urs.zehnder@lu.ch
041 318 11 45
(erreichbar am 8. Juli, 13 – 14 Uhr)
 
Landwirtschaft und Wald (lawa)
Philipp Amrein
Fachbereichsleiter Jagd und Fischerei
philipp.amrein@lu.ch
041 349 74 84
(erreichbar am 8. Juli, 13 – 14 Uhr)